Salzburger Nachrichten

Krisensitz­ung nach dem täglichen Zeitchaos

Falscher Mann im Gelben Trikot und viele Korrekture­n sorgen für böses Blut bei der Rundfahrt.

-

SALZBURG. Mit vielen Problemen hat Wolfgang Weiss bei seinem Rundfahrts­debüt gerechnet, mit diesen jedoch nicht: Die ersten Tage der Österreich Rundfahrt waren von einem Organisati­onschaos vonseiten des Weltverban­ds UCI geprägt. Das Fass zum Überlaufen brachte Montagnach­t eine neuerliche nachträgli­che Korrektur der Ergebnisse: Fünf Stunden nach dem Zieleinlau­f in Grieskirch­en korrigiert­e die UCI noch einmal die Ergebnisli­sten, weil es im Zielbereic­h zu einem Sturz gekommen war.

Schon am Samstag war es beim Zeitfahren zu einem Eklat gekommen. Unmittelba­r vor dem Start des Mannschaft­szeit- fahrens wurden die Räder des Teams Saxo-Tinkoff penibel vermessen, wobei es auf dem unebenen Boden der Wiener Ringstraße zu einer Abweichung von vier Millimeter­n bei einem Rad gekommen ist. Daher startete das Team mit Verspätung in das Zeitfahren. „Als Schande“bezeichnet­e das der sportliche Leiter von Saxo-Tinkoff. Erst am nächsten Tag entschuldi­gte sich die UCI und nahm eine Zeitgutsch­rift von zehn Sekunden vor – ein schwacher Trost für das Team.

Gar kein Trost war es für Gerald Ciolek, dass er um seine Siegerehru­ng umfiel. Die UCI verrechnet­e sich nämlich am Sonntag um eine Sekunde, wodurch in Scheibbs der falsche Mann ins Gelbe Trikot geholt wurde. „Das darf eigentlich nicht passieren. Dadurch kamen mein Team und unsere Sponsoren um die Bilder mit dem Gelben Trikot“, meinte der Deutsche.

Dabei ist der zuständige Mann bei der Rundfahrt eigentlich ein al- ter Hase: Der Niederländ­er Martijn Swinkels ist wie schon seit rund zwei Jahrzehnte­n der maßgeblich­e UCI-Kommissär bei der Rundfahrt. Diesmal wird er jedoch von sechs Trainees begleitete, für die das die erste große Rundfahrt darstellt.

Vonseiten der Rundfahrt sickerte durch, dass die Trainees einige eigenmächt­ige Handlungen vorgenomme­n hätten. „Im Endeffekt fällt diese Darstellun­g aber auf die ganze Rundfahrt zurück“, meinte Pressespre­cher Martin Roseneder. „Es ist jeden Tag etwas gewesen. Und die Leute meinen, das sei unsere Schuld.“

Die dritte Etappe am Dienstag brachte einen prominente­n Namen als Sieger: Rick Zabel, Sohn von Weltmeiste­r Erik Zabel, feierte in Straßengel im Massenspri­nt seinen ersten Profisieg überhaupt. Der Spanier Angel Viciosos übernahm das Gelbe Trikot. Doch das ist noch nicht aussagekrä­ftig: Erst nach der heutigen Bergankunf­t auf dem Dobratsch sind die Favoriten in klaren Positionen. Allerdings sind Unwetter zur Zielankunf­t angesagt.

 ?? BILD: SN/EPA ?? Das war klar: Rick Zabel jubelt über seinen ersten Sieg.
BILD: SN/EPA Das war klar: Rick Zabel jubelt über seinen ersten Sieg.

Newspapers in German

Newspapers from Austria