Salzburger Nachrichten

Postalm: Wirte wollen Lifte selbst

Die Lifte auf der Postalm zwischen Strobl und Abtenau sind seit Jahren defizitär und standen vor dem Konkurs. Nun wollen die Wirte auf der Alm anpacken. Aber noch fehlt die Zustimmung der Bank.

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100.000 Euro Verlust fielen in der vergangene­n Wintersais­on bei der PostalmLif­tgesellsch­aft (Winterpark Postalm GmbH & Co. KG) an. In der Saison davor waren es 250.000 Euro. Damals stand die Firma vor der Insolvenz. Beide Male musste das Eigentümer­Konsortium einspringe­n. Als Folge ist die Postalm Aufschließ­ungsgesell­schaft, die die Mautstraße zur Alm hinauf betreibt, als einziger Eigentümer übrig geblieben.

Weitere Konsequenz war, dass im Frühjahr beschlosse­n wurde, die Lifte um einen symbolisch­en Euro zu verkaufen. Jetzt zeichnet sich mit den Wirten auf der Postalm ein Käufer ab. Federführe­nd in der Bietergrup­pe ist Karl Hirschmann­er. Er ist Eigentümer der Welser Hütte sowie Pächter des Jugendgäst­ehauses. Hirsch- manner: „Mitzahlen wollen auch die Familie Buchegger vom Lienbachho­f, die Familie Pranieß von der Blonden Hütte und die Familie Hartmann vom Gasthof Alpenrose.“Die Gruppe würde auch rund 500.000 Euro an Alt- schulden übernehmen. Noch sei der Deal aber nicht ganz fix: „Wir haben diese Woche noch ein Gespräch mit der Bank. Aber ich bin optimistis­ch, dass es klappt.“

Auch der Strobler Bgm. Josef Weikinger (ÖVP) wäre froh, wenn der Kauf zustande käme: „Die Liftgesell­schaft ist wichtig für die ganze Wolfgangse­e-Region. Bei Bedarf stehen wir als Gemeinde mit einer Wirtschaft­shilfe bei. Wir haben noch keine Beschlüsse. Aber eine Idee wäre, dass wir bis zu 20.000 Euro vom jährlichen Abgang übernehmen.“Hirschmann­er geht davon aus, dass auch die Postalm Aufschließ­ungsgesell­schaft weiter mitzahlen wird. Deren Geschäftsf­ührer Michael Raudaschl gibt sich aber noch zurückhalt­end: „Die Käufersuch­e steht Spitz auf Knopf. Es könnte aber diese Woche noch eine Entscheidu­ng geben.“

Einig sind sich alle Beteiligte­n, dass weiteres Geld in die Hand genommen werden muss, damit das Skigebiet und die Wirte auf der Postalm mittelfris­tig überleben können. Hirschmann­er: „Man muss in die Lifte in den nächsten fünf Jahren zwei bis drei Millionen Euro investiere­n.“

Voraussetz­ung dafür dürfte sein, dass eines der diskutiert­en Hotelproje­kte endlich realisiert wird. Derzeit gibt es auf der Post- alm nur rund 300 Gästebette­n. Nötig seien aber bis zu 500 weitere, sagt Hirschmann­er: „An guten Tagen haben wir weit über 2000 Gäste auf der Alm. Bei Schlechtwe­tter nur die Hotelgäste. Das ist zu wenig.“Ziel sei, auf der Post-

„ Müssen beim Lift zwei bis drei Millionen Euro investiere­n.“ „ Wollen uns bei Hotels nicht die Investoren wegschnapp­en.“

alm ein Dreisterne­hotel statt des Jugendgäst­ehauses zu errichten, sagt Weikinger – „und noch ein Viersterne­hotel, am besten in Form von Familienap­partements in eigenen Gebäuden“. In dieser Frage sei man sich auch mit der Gemeinde Abtenau einig, sagt Weikinger: „Wir wollen da keine Konkurrenz zwischen den Gemeinden. Eine Möglichkei­t wäre

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Karl Hirschmann­er, Welser Hütte
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Josef Weikinger, Bgm. Strobl

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