Argentinische Wurzeln
Das Erfrischungsgetränk Makava hat seinen Ursprung in einem steirischen Studentenheim.
Schuld hatte eigentlich der Alkohol. Michael Wihan sitzt verkatert in einer Vorlesung. Anstatt dem Vortragenden zuzuhören, fantasiert er lieber über ein Gute-Laune-Getränk. Es soll anregend, belebend und stimulierend sein. Aus diesem Gedanken wurde bald Realität. Es folgen erste Brauversuche in der Küche seines Studentenheims. Inzwischen ist der Eistee in den österreichischen Supermärkten erhältlich.
Über zehn Jahre bastelte er mit seinem Studienfreund und Mitbegründer Jan Karlsson an einem Getränk für lange Partynächte. Bis es 2006 zur ersten Produktion in Kärnten kommt. Sechs Jahre später bekommt Makava sein endgültiges Rezept: Mate-Tee, Schwarzer Tee, Rübenzucker, Zitronensaft und Hollunderblütenextrakt sind die Zutaten, die sich in der 330 Milliliter Flasche befinden.
Die Hauptzutat für das gelbe Erfrischungsgetränk ist koffeinhaltiger Mate-Tee. Nach dem Genuss dieses Tees soll alles etwas schneller funktionieren: Nerven, Muskeln und Stoffwechsel. Der Tee wird im subtropischen Norden Argentiniens angepflanzt und manuell geerntet. „Unser Team hat den Mate-Bauern in Argentinien zwei Wochen lang bei ihrer Arbeit begleitet“, erzählt Agnes Fogt, die Pressesprecherin von Makava. Ende des 19. Jahrhunderts ist die österreichische Familie Kraus nach Argentinien ausgewandert. Sie baut bereits in dritter Generation Mate an. Der direkte Kontakt zu seinen Händlern ist dem Team wichtig.
Der schwarze Tee stammt aus Indien, alle anderen Zutaten aus Österreich oder Italien. Bedeutend ist, dass alle Produkte fair gehandelt werden. Der kühle Muntermacher wird in Glasflaschen gefüllt, die entweder wiederverwendet oder recycelt werden. „Nachhaltigkeit ist unsere oberste Priorität“, sagt Fogt. Der Trend zu BioFairtrade nehme vor allem bei jungen Menschen zu. „Die Zielgruppe sind wir: junge Leute, denen fairer Handel ein Anliegen ist“, ergänzt sie.
2013 wurde eine Million Flaschen verkauft, im folgenden Jahr waren es bereits zwei Millionen. Doch nicht nur in Österreich ist das Erfrischungsgetränk beliebt. Auch in Deutschland und der Schweiz finden sich immer mehr Abnehmer. „Einige Berliner Clubs verkaufen Makava. Unser Ziel ist es, bis zum Jahresende drei Millionen Flaschen zu verkaufen“, sagt Agnes Fogt. Mit der Anzahl von verkauften Getränken stieg auch die Zahl der Mitarbeiter: Pro Jahr gab es zwei Neuanstellungen, das Team ist inzwischen auf zwölf Personen gewachsen.
Makava ist auch mit Wodka oder Jägermeister gemischt auf einigen Getränkekarten zu finden. Geplant ist eine Mischung mit BioGin aus der Steiermark. Der Name des Getränks ist einer Zutat gewidmet, die sich inzwischen nicht mehr darin befindet: Kava ist ein hawaiianischer Rauschpfeffer. Eine Woche nachdem Michael Wiahn die Zutat in den Eistee mischte, wurde sie apothekenpflichtig und blieb so nur noch im Namen erhalten. „Ein nostalgisches Überbleibsel“, wie es Fogt nennt.