Salzburger Nachrichten

Schüler starb bei Sportwoche

Ein 17-jähriger Saalfeldne­r verunglück­te am Dienstag in Oberösterr­eich tragisch. Er wurde bei einer geführten Canyoning-Tour von einem Stein am Kopf getroffen.

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Für die 21 Schüler einer dritten Klasse der HTL Saalfelden sollte es der schöne Abschluss eines anstrengen­den Schuljahrs werden. Am Sonntag brachen sie zur Sportwoche nach St. Wolfgang in Oberösterr­eich auf.

Am Dienstagna­chmittag machten die Schüler mit ihren Lehrern und profession­ellen Führern eine Canyoning-Tour im Grabenbach östlich von Bad Ischl. Dabei passierte gegen 14.40 Uhr das Unglück. Ein 17-jähriger Schüler aus Saalfelden wurde von einem herabstürz­enden Stein am Kopf getroffen und war sofort tot. Ein gleichaltr­iger Mitschüler aus St. Johann/Tirol wurde ebenfalls von dem Stein getroffen und erlitt einen Unterarmbr­uch.

Bernhard Schmid, Arzt und Leiter der Bergrettun­g Bad Ischl, sagte: „Wir waren nach etwa 40 Minuten dort. Ich konnte nur mehr den Tod feststelle­n. Der Helm war zertrümmer­t. Der Stein, der ihn vermutlich getroffen hat, war 25 mal 25 Zentimeter groß und etwa zehn Kilogramm schwer. Er dürfte 50 Meter im freien Fall herabgestü­rzt sein. Es gibt keinen Helm, der das aushält. Das Opfer hat mit Sicherheit überhaupt nichts bemerkt.“

Schmid sagte, er sei über den Unglücksor­t überrascht gewesen. „Die Gruppe hatte die Schwierigk­eiten der Tour hinter sich. Die Stelle ist am Ende, wo man eigentlich entspannt hi- nausgeht. Man kann dort keine Sicherungs­maßnahmen treffen. Es gibt oben auch keinen Weg, wo jemand den Stein lostreten könnte. Dort ist noch nie etwas passiert. Es war ein tragisches Ereignis.“Da auch die Guides gesehen hatten, dass dem Jugendlich­en nicht mehr zu helfen war, brachten sie die Gruppe sofort aus dem Graben. Sie wurde vom Kriseninte­rventionst­eam des Roten Kreu- zes Bad Ischl betreut. Ein Guide und ein Lehrer warteten beim Opfer auf das Eintreffen der Bergrettun­g.

HTL-Direktor Franz Höller sagte: „Wir sind sehr betroffen, aber am schlimmste­n ist es für die Eltern.“Die Sportwoche sei nach dem Unglück abgebroche­n worden. Die Klasse, die eigentlich bis Donnerstag bleiben wollte, kehrte am Mittwoch heim.

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BILD: SN/ANTON KAINDL Vor der HTL in Saalfelden wurde die schwarze Fahne aufgezogen.

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