5000 Kristalle zieren das Kleid
Kostümmalerinnen der Salzburger Festspiele sorgen für besonderen Glanz auf dem neuen Kleid der „Jedermann“-Buhlschaft Brigitte Hobmeier – mit einer speziellen Technik.
Mit einer Pinzette pickt sie einen glänzenden Swarovski-Kristall auf. Über einer Kerze erwärmt Nina Fahrbach, Kostümmalerin der Salzburger Festspiele, den Klebstoff auf dem Stein. Vorsichtig wird jeder einzelne Kristall auf dem Kleid der „Jedermann“-Buhlschaft Brigitte Hobmeier angebracht. Bei dieser speziellen Technik arbeiten die Kostümmalerinnen in den Festspielwerkstätten mit „Hotfix“-Steinen. Je nach Größe dauere die Befestigung 25 bis 30 Sekunden pro Stein, erzählt die Kostümmalerin Kaname Kiyono.
Neben den Swarovski-Kristallen liegt ein umgedrehtes Bügel- eisen. Damit kann der Klebstoff auf den Steinen ebenfalls erwärmt werden. Die Kostümmalerinnen arbeiten mit viel Gefühl. „Die Arbeit hat fast etwas Meditatives“, sagt Fahrbach lachend.
5000 Swarovski-Kristalle zieren das Kleid aus Seidensatin, vier Tage haben die Kostümmalerinnen für die aufwendige Arbeit gebraucht. Bis zu 3000 weitere Steine könnten folgen. Dorothea Nicolai, Direktorin von Kostüm und Maske der Salzburger Festspiele: „Wir halten uns bewusst ein wenig zurück. Nach der Anprobe können wir dafür noch Steine hinzufügen, wenn nötig.“Heute, Freitag, wird die Buhlschaft ihr neues Kleid probieren.
Für Buhlschaft Hobmeier ist es bereits das dritte Kleid. Verän- dert hat sich dabei vor allem das Oberteil, „es wurde immer raffinierter“, sagt Nicolai. Waren die Steine der Vorgängerkleider vor allem rot oder hautfarben, sind sie nun kontrastreicher. Zudem wurden auch tropfenförmige Steine verwendet. Heuer dürfte das Kleid im Scheinwerferlicht ganz besonders funkeln.
„Das Kleid ist zu einem Guss mit dem Körper der Schauspielerin geworden, zu einer Einheit mit der Bewegung“, sagt Nicolai.