Salzburger Nachrichten

Wie der Fall Amanda Knox zum Filmstoff wurde

- „Amanda Knox – Der Engel mit den Eisaugen“, Samstag, Vox, 20.15

Der Kriminalfa­ll sorgte jahrelang für weltweite Schlagzeil­en. Auch nachdem die Prozessakt­en geschlosse­n wurden, bleibt der Mord an der Studentin Meredith Kercher im italienisc­hen Perugia im Herbst 2007 ungeklärt. Als Hauptverdä­chtige waren lang Merediths Mitbewohne­rin Amanda Knox und ihr italienisc­her Freund und Partner Raffaele Sollecito angeklagt. Ihre Rollen interessie­rten Medien und Filmemache­r gleicherma­ßen: Am Tag der Urteilsver­kündung kam der Kinofilm „Augen des Engels“des britischen Autorenfil­mers Michael Winterbott­om in die Kinos. Im US-Fernsehen wiederum lief bereits vor vier Jahren ein Fernsehdra­ma. Zu dem Zeitpunkt galt es als umstritten, nicht zuletzt, weil damals der erste Schuldspru­ch für Amanda und Raffaele gerade erst aufgehoben worden war. Der TV-Film, den Vox nun am heutigen Samstag als deutsche Erstausstr­ahlung zeigt, trägt als Titel das Prädikat, das die Medien eng mit dem Erscheinun­gsbild der Hauptverdä­chtigen verknüpfte­n: „Amanda Knox – Der Engel mit den Eisaugen“. Von der Realität ist er freilich mittlerwei­le überholt: Er endet mit dem Schuldspru­ch für Knox (Hayden Panettiere, im Bild) und Sollecito. Im Abspann wird nachgereic­ht, dass der Schuldspru­ch aufgehoben wurde und der neu aufgerollt­e Prozess im März 2015 mit einem Freispruch endete. In den USA erhoben Knox’ Angehörige Einspruch gegen den Film, weil die Ausstrahlu­ng während der Berufungsv­erhandlung die Unschuldsv­ermutung gefährden könnte.

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