Prinz Albert setzt auf Umweltschutz
In zehn Jahren Amtszeit hat er sukzessive das Fürstentum umgebaut.
Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen ist selbst für einen Fürsten offensichtlich nicht immer leicht. Jedenfalls steht Albert II. von Monaco seit der Geburt seiner Zwillinge Jacques und Gabriella vor Herausforderungen. „Das ist sehr schwer, einen Abend mit ihnen zu haben“, erzählte er vor monegassischen Journalisten. „Man muss mit Treffen und Verpflichtungen jonglieren. Aber wir schaffen es.“Am Wochenende feiert Monaco das Zehn-JahreAmtsjubiläum seines Herrschers.
Verpflichtungen hat er jede Menge, als Lobbyist des Klimaschutzes reist der Chef des Zwergstaats um die Welt. Auch wenn die Presse sich oft mehr für seine hübsche Fürstin Charlene und den süßen Nachwuchs interessiert: Der 57-Jährige nutzt den Glanz der GrimaldiDynastie geschickt für seine grüne Agenda. Albert baut das Fürstentum um und hat sich auf die Fahne geschrieben, das Schmuddelimage als Steuerparadies loszuwerden.
„Das Land hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Bankenaufsicht zu stärken und Geldwäschemöglichkeiten zu unterbinden“, resümiert das deutsche Auswärtige Amt. 32 Steuerabkommen mit anderen Staaten hat das Fürstentum geschlossen, die OECD strich es 2009 von ihrer Liste unkooperativer Staaten. „Wir müssen stets ein Verständnis der Ethik im Blick halten“, sagte Albert. Sein Herzensthema aber ist der Umweltschutz: Gleich nach seinem Amtsantritt ratifizierte er das Kyoto-Protokoll, 2006 fuhr er mit dem Hundeschlitten von Russland zum Nordpol, um auf die Eisschmelze hinzuweisen.
Seine Stiftung beschäftigt sich mit Klimawandel, Biodiversität und Wasser. Der Fürst spricht freimütig über Solaranlagen und umweltfreundliches Gras im Palast, an ihrem Hochzeitstag fuhren Albert und Charlene im Hybridauto. Monaco will er zu einer Ökomusterstadt machen.