Spitze im Wohnungsbau
Österreich baute 2014 EU-weit die meisten Wohnungen. Die Preise stiegen durchschnittlich um fünf Prozent. Großbritannien und Frankreich sind die teuersten Pflaster Europas.
Der Deloitte Property Index 2015 zeigt: Im Jahresvergleich führt Österreich beim Wohnungsneubau die Rangliste in der EU und den darüber hinaus untersuchten Ländern mit 5,4 begonnenen Wohnungsbauprojekte pro 1000 Einwohnern an. Dahinter folgen Frankreich (4,5) und Israel (4,3). Auch bei den Ländern, in denen Banken zur Finanzierung von Wohnbauprojekten die niedrigsten Zinsaufschläge verlangen, zählt Österreich neben Belgien, Deutschland sowie Frankreich, Schweden und den Niederlanden zum Spitzenfeld.
Dies liegt vor allem am niedrigen Risikoprofil und den gut etablierten Immobilienmärkten in diesen Ländern. Der Deloitte Property Index befasst sich mit der Preisentwicklung von Wohnimmobilien in 15 europäischen Ländern, Russland und Israel. Demnach hält in ganz Europa der Preisanstieg für Wohnimmobilien an. Auch in Österreich sind die Preise im Jahr 2014 um fünf Prozent gegenüber 2013 moderat gestiegen. Für 2014 liegen die Werte bei durchschnittlich 2500 Euro pro Quadratmeter und es wird auch weiterhin mit einem Anstieg gerechnet. „Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe: Erstens die stetig steigende Zuwanderung nach Wien, zweitens der ungebremste Run der Investoren auf die weiter als sichere Anlage geltenden Immobilien, drittens niedrige Zinsen sowie viertens die Erwartungshaltung, dass noch kein Ende des Preisanstieges abzusehen ist“, erläutert Alexander Hohendanner, Partner und Real Estate Leader Deloitte Österreich. Auch die Änderungen im Bereich der Immobilienbesteuerung sieht Hohendanner als eine der Ursachen für den Anstieg der Transaktionen von 2013 auf 2014.
Den höchsten Preisanstieg für Neubauten verzeichnet Irland (+31,7 Prozent), gefolgt von Israel (+25,6 Prozent) sowie Großbritannien (+21,6 Prozent). Entsprechend hoch ist auch der Quadratmeterpreis in diesen Ländern. London und Paris bleiben laut der Studie weiterhin die teuersten Städte in Europa. Der durchschnittliche Preis für eine Wohnung in der Londoner Innenstadt liegt bei rund 14.000 Euro pro Quadratmeter, im Vorjahr lag der Wert noch bei 10.000 Euro. Außerhalb des Stadtzentrums in London bezahlt man immer noch stolze 7879 Euro. Auch in Paris – der zweitteuersten Stadt – beträgt der Preis in der Innenstadt pro Quadratmeter mehr als 10.000. Am günstigen hingegen wohnt es sich in Porto (Portugal), dort liegt der Quadratmeterpreis bei gebrauchten Wohnungen nur bei 860 Euro. Wien liegt gemeinsam mit Hamburg, Rom und Mailand im Mittelfeld mit 3500 bis 4200 Euro pro Quadratmeter. Interessant ist das Verhältnis der Transaktionspreise ausgewählter Städte zum Landesdurchschnitt. Während die Quadratmeterpreise in Moskau und München mehr als 300 Prozent über dem Landesschnitt liegen, sind es in Wien nur knapp 150 Prozent.