Aus dem Schotterplatz wird ein
Der Bau eines Containerdorfs für Flüchtlinge in der Schwarzenbergkaserne wird sich über den Sommer ausgehen. Das wurde am Freitag beim Lokalaugenschein klar.
Seit Donnerstag ist fix, dass das Land 150 Asylsuchende in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim unterbringen kann. Während am Tag der Entscheidung noch Rätselraten herrschte, wie schnell ein Containerdorf dort möglich sei, wurde am Freitag bei einem Lokalaugenschein die Situation um vieles klarer.
Um 14 Uhr fanden sich hinter dem Walser Postamt in der Walserfeldstraße Landesrätin Martina Berthold (Grüne), der Walser Vizebgm. Andreas Hasenöhrl (ÖVP) sowie Militärkommandant Heinz Hufler samt Stellvertreter sowie Beamte ein.
Hinter dem Amt befindet sich das sogenannte Post-Türl: ein kleines Tor, durch das die zuständigen Kasernen-Mitarbeiter die tägliche Post auf direktem Weg vom Amt holen. Durch dieses Tor soll künftig auch die Zufahrt zum Flüchtlingsquartier erfolgen.
Das Gelände selbst ist durch eine langgezogene, breite Asphaltstraße erschlossen. Aufgebaut werden soll das Containerdorf auf einer ebenen, geschotterten Fläche rund 50 Meter unweit des Eingangs. Auf dem Platz hat das Bundesheer bereits Gäste beherbergt, wie Militärkommandant Hufler bestätigt: „2013 stand dort für eine Woche ein Zeltlager für die Teilnehmer der EU-weiten Militärübung ,Taranis‘.“Auch die entsprechende Infrastruktur wie die Zu- und Ableitungen für Strom, Wasser und Kanal seien deswegen vorhanden. Denn unweit des Areals liegt auch ein altes Werkstättengebäude.
Als erster Akt wurden vom Baureferenten des Militärkommandos die Lagepläne an Josef Leitner vom Landeshochbauamt übergeben. Er wurde von Berthold gleich an Ort und Stelle beauftragt, ein entsprechendes Konzept für das Containerdorf auszuarbeiten. Geplant sei die Verwendung von „Zwei-MannContainern“im Ausmaß von 2,34 mal sechs Metern, hieß es.
Leitners Vorschlag im Detail: „Ich stelle mir einen Grundriss in H-Form vor. In der Mitte sollen die zentralen Räume sein – jene für die Betreuer sowie Duschen und Toiletten.“Insgesamt dürfte das Dorf damit rund 100 Container umfassen – 75 als reine Wohncontainer für die Flüchtlinge und 25 für die Betreuungsinfrastruktur, schätzt Leitner. Denn er geht davon aus, dass tagsüber mehrere und nachts jeweils zwei Betreuer anwesend sein dürften.
„Die Container werden eingeschoßig aufgestellt, damit es kein Problem beim Brandschutz gibt“, erläutert der Experte. Über die Kosten wollte er noch keine Auskunft geben: „Das ist das erste Containerdorf für Flüchtlinge in Salzburg.“
Aktuell wird vom Land ein Gewerbebau der Firma Hörmann in Thalgau umgebaut: „Hauptthemen sind der Brandschutz und die Fluchtweg-Situation.“Auch andere Bauarbeiten sind notwendig. Bei Flüchtlingsunterkünften gebe es fixe Vorschriften: „Pro zehn Personen braucht es ein WC, eine Dusche und einen Waschtisch.“Die Betten für alle Asylquartiere des Landes stammen teilweise vom Landes-Katastrophenschutz oder von der jeweiligen betreuenden Organisa-
„ Ich kann mir vorstellen, dass das Containerdorf auch ein Jahr steht.“