Sie macht „Lederne“aus Jeans
Bequem, cool und lässig sollen die Herzstickerl-„Lederhosen“sein, auch für die Kleinsten. Ihre Kinder sind für Designerin Jacqueline Fuchs die beste Inspirationsquelle.
Zunächst werden die Hosenbeine von alten Jeans abgeschnitten. Aus den Resten entsteht ein Latz. Dieser wird angenäht, es folgen die Verzierungen in feiner Handarbeit – Karomuster, Knöpfe und Stickereien. Die Salzburgerin Jacqueline Fuchs schneidert alle „JeansLederhosen“selbst, pro Woche sind es etwa zehn.
Wie sie auf diese ungewöhnliche Idee gekommen ist? „Ich wollte meinen damals fünf Wochen alten Sohn Louis in Tracht taufen lassen und habe vergeblich nach einer Mini-Lederhose gesucht“, erzählt die 27-Jährige. Daraufhin habe sie beschlossen, einfach selbst eine zu entwerfen. „Da Lederhosen gerade für Kin- der unpraktisch sind, habe ich mich für Jeansstoff als Material entschieden, der ist deutlich bequemer.“
Das Nähen beherrscht die Salzburgerin noch aus Schulzeiten. „Ich habe die Modeschule in Hallein besucht, hatte danach aber eigentlich genug von der Nähmaschine“, sagt sie lachend. Ihr Sohn habe sie aber doch wieder dazu gebracht. Als sie die selbst kreierte „Jeans-Lederhose“dem Freundeskreis zeigte, wurde ihr geraten, ein Foto auf Facebook zu posten. „Ich habe wahnsinnig nette Reaktionen erhalten. Innerhalb nur eines Abends habe ich mehr als 300 Anfragen über Facebook bekommen“, freut sich die junge Mutter.
Nach dem Mutterschutz beschloss Fuchs, sich im September 2013 mit Herzstickerl selbstständig zu machen. Im Keller ihres Hauses in Wals richtete sie sich ein kleines Nähatelier ein, in dem ihre Kreationen entstehen. Die „Lederhosen“sollen „cool, locker und lässig“sein, zu jedem Anlass passen und vor allem bequem sein. „Dafür hat jeder in der Familie schon Praxistests hinter sich, die müssen einfach sein“, sagt Fuchs lachend.
Gefertigt werden alle „Lederhosen“aus alten Jeans. „Einerseits hat die ohnehin jeder im Schrank liegen, andererseits möchte ich damit etwas gegen unsere Wegwerf-Gesellschaft tun“, sagt Fuchs. Die junge Designerin setzt auch bewusst auf Leistbarkeit. Wer alte Jeans zu Fuchs bringt, zahlt für eine Kinder-„Lederhose“25 Euro, eine für Erwachsene kostet 35 Euro.
Neben der Herstellung der „Jeans-Lederhosen“bestickt Fuchs auch Polster mit liebevollen Sprüchen – als Geschenke für Oma und Opa oder Brautpaare. Für kleine Mädchen gibt es auch „Taillenrockerl“. „Meine vierjährige Tochter hat sich einen Rock im Petticoat-Stil gewünscht, den hab ich ihr dann selbst genäht“, sagt Fuchs. Ihre Kinder seien ihre beste und liebste Inspirationsquelle.
Auch auf den Namen Herzstickerl sei sie dank ihrer Kinder gekommen. „Mein Sohn lag in meinen Armen, ich sah ihn an und dachte, er sei mein Herzstück“, erzählt Fuchs. Durch die Verbindung mit dem Wort Stickerei habe sich „Herzstickerl“ergeben.