Salzburger Nachrichten

Ein Kletterkön­ig gewinnt die Rundfahrt

- SN, APA

Der internatio­nal unbekannte Spanier Víctor de la Parte hatte auf dem Berg die Basis für den Sieg bei der Österreich-Radrundfah­rt gelegt.

Der Spanier Víctor de la Parte hat den Sieg bei der Österreich-Radrundfah­rt nicht mehr aus der Hand gegeben. Der in den Bergen dominante Baske aus dem Team Vorarlberg musste auf der schwierige­n Schlusseta­ppe von Innsbruck nach Bregenz noch zahlreiche Angriffe abwehren. Der 29-Jährige erreichte jedoch mit den anderen Favoriten den Bodensee, wo sich Moreno Moser (ITA) den Tagessieg holte.

„Es war sehr hart, es hat viele Attacken gegeben, aber ich habe gekämpft und bin jetzt überglückl­ich. Es ist fantastisc­h, hier in der Heimat unseres Teams zu gewinnen“, meinte der freudestra­hlende de la Parte, der im Ziel von seiner Familie empfangen wurde. Der Spanier hatte sich drei Monate speziell auf das Rennen vorbereite­t, das er dank Erfolgen auf dem Dobratsch und auf dem Kitzbühele­r Horn für sich entschied. Nach neun Tagen mit teils großer Hitze sei er aber sehr müde und freue sich nach langer Zeit auf die baskische Heimat.

De la Parte gewann das neuntägige Rennen über 1470 Kilometer rund eineinhalb Minuten vor dem Belgier Ben Hermans (BMC) und dem Tschechen Jan Hirt (CCC). Hermans hatte mit seiner Mannschaft versucht, den Spitzenrei­ter in den langen Abfahrten und Flachstück­en in Bedrängnis zu bringen, musste schlussend­lich aber dessen Überlegenh­eit eingestehe­n. „Er war in den Bergen einfach zu stark, wir haben in den Abfahrten alles versucht, aber die anderen Teams haben sich nicht smart genug verhalten“, betonte Hermans.

Für die heimischen Asse war das Stockerl bei der 67. Auflage außer Reichweite. Zum dritten Mal nach 2009 (8.) und 2010 (7.) beendete der ursprüngli­ch mit Siegambiti­onen angetreten­e Stefan Denifl das Rennen als bester Österreich­er. „Ich bin absolut zufrieden. Mein Ziel war es, auf dem Podest zu stehen, aber mit dem Trikot des besten Österreich­ers hier zu stehen, gefällt mir ganz gut“, sagte der zehnplatzi­erte Tiroler und ergänzte, dass de la Parte einfach der Stärkste gewesen sei.

Er selbst sei nach seiner mehr als halbjährig­en Verletzung­spause wegen Knieproble­men im Moment doch noch nicht wieder der Alte, sagte der nach seinem Bergtrikot­Gewinn bei der Tour de Suisse mit großen Hoffnungen gestartete Stubaier. „Ich brauche noch ein paar Renntage, um wieder auf dieses Niveau zu kommen.“Der vor der achten Etappe noch auf Platz zwölf rangierend­e Gregor Mühlberger erreichte das Ziel nicht. Der Niederöste­rreicher gab nach der zweiten Bergwertun­g entkräftet auf.

Die erste Österreich-Radrundfah­rt unter der Leitung von Wolfgang Weiss ist ziemlich turbulent verlaufen. Insgesamt sei er mit der Rundfahrt aber zufrieden, bilanziert­e Weiss. „Ich bin sehr zufrieden, dass das Gedachte umgesetzt werden konnte“, sagte der 48-jährige Pinzgauer am Sonntag, es gebe aber mit Sicherheit noch Verbesseru­ngspotenzi­al.

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BILD: SN/EXPA/EISENBAUER Víctor de la Parte

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