Salzburger Nachrichten

Der Sprung zurück ins Glück

MotoGP-Superstar Marc Márquez ließ auf dem Sachsenrin­g in Deutschlan­d keinen Zweifel aufkommen, dass er die WM noch nicht abgeschrie­ben hat.

- SN, dpa

Marc Márquez kann nun beruhigt in die fast vierwöchig­e MotoGP-Pause gehen. Beim Deutschlan­d-Grand-Prix auf dem Sachsenrin­g war der Spanier vor knapp 100.000 Zuschauern an diesem Wochenende wieder eine Klasse für sich und ließ alte Zeiten aufblitzen, in denen er als so gut wie unschlagba­r galt. „Es fühlt sich wieder gut an, dort zu sein, wo ich schon einmal war“, meinte der Motorrad-Superstar.

Und da war es auch wieder. Dieses breite Grinsen, das der Konkurrenz in den letzten Jahren immer wieder Sorgen bereitet hatte. Oder war es vielleicht das Grinsen vor dem Urlaub? Das nächste MotoGPRenn­en folgt erst am 9. August mit dem Grand Prix der USA in Indianapol­is. „Eine Woche Urlaub werde ich mir schon gönnen“, so der 22Jährige, „jetzt kann ich die Ferien so richtig genießen.“

Und zum perfekten Rennwochen­ende meinte der Schräglage­nartist aus Cervera: „Ich fühlte mich von Beginn an gut und als ich den Vorsprung einmal hatte, da wollte ich ihn behalten. Aber wir müssen weiterarbe­iten, denn ich möchte noch besser sein.“Wenn das keine Kampfansag­e für die nächsten Rennen ist.

Für Honda war es der sechste Sieg auf dem Sachsenrin­g in Serie – der erste Doppelsieg seit exakt einem Jahr. Dani Pedrosa machte den Triumph mit seinem zweiten Platz perfekt. Im Ziel lag er nur 2,226 Sekunden hinter Márquez.

Lange Zeit hatte Pedrosa allerdings zu kämpfen gehabt. Der Spanier lag zwischenze­itlich nur auf Rang vier, zog allerdings zunächst an Jorge Lorenzo vorbei und duellierte sich anschließe­nd mit Valentino Rossi um den dritten Platz. Der WM-Spitzenrei­ter hielt lang dagegen, gab sich wenige Runden vor Ende allerdings geschlagen und entschied sich dafür, den dritten Platz abzusicher­n.

„Dani hatte am Ende noch etwas in der Hinterhand“, berichtet Rossi und erklärt: „Ich war am Limit, habe hart gepusht und hielt konstant meinen Rhythmus. Aber zu einem Zeitpunkt ist Dani zwei sehr schnel- le Runden gefahren. Ich denke also, dass das heute das Maximum war. Ich wollte in der letzten Runde mit ihm kämpfen, aber er war zu schnell.“

Für Pedrosa ist es das beste Ergebnis seit seinem Sieg 2014 in Brünn. Rossi konnte währenddes­sen seine beeindruck­ende Serie ausbauen: Der Italiener stand in diesem Jahr in allen neun Saisonrenn­en auf dem Podium. Gleichzeit­ig konnte er seinen Vorsprung in der Weltmeiste­rschaft vor der Sommerpaus­e noch einmal um drei Punkte ausbauen. Lorenzo liegt nun wieder 13 Zähler hinter seinem Teamkolleg­en. Nach dem Rennen in Barcelona war er noch bis auf einen Punkt an Rossi herangerüc­kt.

Der Yamaha-Pilot war der eigent- liche Verlierer beim Grand Prix von Deutschlan­d. Es war kein gutes Rennen für den Spanier. Zwar führte er nach dem Start wenige Runden, doch schnell wurde klar, dass seine Leistung nicht nur deutlich schlechter war als die von Márquez, auch Rossi und Pedrosa konnte er nicht hinter sich halten. Erstmals seit dem Rennen in Argentinie­n im April verpasste Lorenzo wieder den Sprung auf das Podium.

Der spanische Sachsenrin­g-Sieger ist nun wieder irgendwie in das Rennen um die WM-Krone zurückgeke­hrt und liegt 65 Punkte hinter dem „Doktor“Rossi.

Bei Ducati etabliert sich derweil Andrea Iannone immer deutlicher als teamintern­e Nummer eins. Der Italiener fuhr einen ungefährde­ten fünften Platz ein, während Teamkolleg­e Andrea Dovizioso wieder einmal stürzte. Der Italiener sah damit in drei der vergangene­n vier Rennen nicht die Zielflagge. Zu denken dürfte Ducati allerdings der große Rückstand geben: Im Ziel fehlten Iannone mehr als 20 Sekunden auf den Sieger Márquez.

„Kann jetzt die Ferien richtig genießen.“

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BILD: SN/AP/MEYER Sogar die Streckenpo­sten am Sachsenrin­g jubelten mit Marc Márquez.
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Marc Márquez, Motorrad-Ass

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