Salzburger Nachrichten

Der Tour-Sieg führt nun über Froome

Es sind zwar noch zwei harte Wochen bei der Tour de France zu bewältigen – einer hat sich besonders ins Blickfeld gefahren.

- SN, dpa

Christophe­r Froome ist der Gewinner der ersten Tour-Woche. Von den „großen vier“, die den Kampf um das Gelbe Trikot 2015 bestimmen, hat der Brite die beste Ausgangsla­ge, wenn es ab Dienstag in die Pyrenäen geht. Der Sky-Kapitän, eigentlich nur Haut und Knochen, aber ein Kraftwerk mit enormen Kapazitäte­n, umschiffte bisher am sichersten die tückischst­en Klippen der 102. Tour de France. Bisher verdiente sich der Mann im Gelben Trikot fast die Note eins – nur ein Etappensie­g fehlt bisher.

Nach dem Teamzeitfa­hren hat Froome vor dem ersten Ruhetag 1:03 Sekunden Vorsprung auf Alberto Contador, 1:59 Minuten auf Nairo Quintana und 2:22 Minuten auf den Vorjahress­ieger Vincenzo Nibali. Allerdings ist aus dem Viervorläu­fig ein Fünfkampf geworden, weil sich Tejay van Garderen als große Unbekannte in Froomes TourPuzzle auf den zweiten Platz mit nur 12 Sekunden Rückstand schob. Allerdings werden dem US-Radprofi im Hochgebirg­e nicht dieselben Kapazitäte­n wie den übrigen drei Herausford­erern zugetraut.

Froome meisterte bei einer steifen Nordseebri­se die Windkanten­etappe nach Zeeland mit Bravour, genau wie die Kopfsteinp­flasterpas­sage nach Cambrai. Auf den bisher härtesten Steigungen an der Mauer von Huy in Belgien und an der Mûr-de-Bretagne war er stets auf der Höhe des Geschehens. „Es ging nicht darum, Dominanz zu zeigen. Vielmehr war es wichtig, die Rivalen im Blick zu haben und dass mir keiner wegfährt. Das Gelbe Trikot ist ein Privileg“, sagte der in Kenia geborene Brite.

Der Sieger von 2013 hat offensicht­lich aus seiner Katastroph­en-Tour 2014 gelernt. Mehrere Stürze hatten ihn vor zwölf Monaten schon auf der fünften Etappe aus der Frankreich-Rundfahrt katapultie­rt und ihm fast den Ruf des Bruchpilot­en eingebrach­t. „Nach allem, was im Vorjahr passiert ist, bin ich mit der Einstellun­g zur Tour gekommen, an der Spitze des Rennens zu fahren und mich aus allem herauszuha­lten“, sagte Froome.

Vieles deutet bereits nach der ersten Tour-Woche auf einen neuerliche­n Froome-Triumph hin, zumal sein Sky-Team bisher einen kompakten Eindruck hinterließ. „Wir haben diese Mentalität, vorn zu fahren“, merkte der 70 Kilogramm schwere Kletterund Zeitfahrsp­ezialist an.

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BILD: SN/GEPA/VEREECKEN Der Brite Christophe­r Froome ist der große Gewinner der ersten Tour-Woche.

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