Atomuhren überwachen Vulkane
Lokale Geräte könnten Informationen innerhalb von Stunden liefern.
Hochpräzise Atomuhren können dazu benutzt werden, Vulkane zu überwachen und Voraussagen über zukünftige Vulkanausbrüche zu treffen. Das fand ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Zürich heraus. Atomuhren können Zeit sehr präzise messen. Sie sind so genau, dass sie bei einer Laufzeit von zehn Milliarden Jahren weniger als eine Sekunde an Genauigkeit verlieren. Allerdings sind solche Uhren bis jetzt nur im Labor verfügbar. Investitionen der Industrie wären gefragt.
Wie funktioniert die Überwachung? Die allgemeine Relativitätstheorie besagt, dass Uhren, die in unterschiedlichen Abständen zu einem schweren Körper wie der Erde aufgestellt sind, unterschiedlich schnell ticken. Je näher sie sind, desto langsamer ticken sie. Fließt Lava in eine unterirdische Kammer unterhalb eines Vulkans, verlangsamt sich die Zeit einer Uhr, die am Vulkan positioniert ist, im Vergleich zu einer weiter entfernten Uhr. Derzeit werden Vulkane mittels GPSEmpfänger überwacht. Auf einer Reihe aktiver Vulkane wurden von den örtlichen Behörden Vulkanobservatorien und Forschungszentren eingerichtet. Daten von Seismografen, Niederschlagsmessern, Überwachungskameras und GPS-Empfängern werden ausgewertet. Satelliten beobachten Vulkane aus dem All und registrieren Aschewolken sowie Verformungen der Landschaft, die sich ausbeulen oder absenken kann. Diese Daten sind aber oft nicht rasch genug verfügbar. Lokale Atomuhren könnten Informationen bereits innerhalb einiger Stunden bereitstellen. Das älteste Vulkanobservatorium ist übrigens das 1854 gegründete Osservatorio Vesuviano in Neapel.