Zweiradtipps von den Experten der Polizei
GRÖDIG, ANIF. Ein 16-jähriger Mopedlenker aus Grödig verunglückte vor wenigen Wochen tödlich. Er hatte sich während der Fahrt mit dem Gefährt seines neben ihm fahrenden Freundes verhakt, stürzte und wurde von einem Auto erfasst. Ein Schicksalsschlag, der bei zahlreichen Eltern von jugendlichen Mopedfahrern nicht nur Betroffenheit, sondern auch Entschlossenheit ausgelöst hat. Man müsse den Jungen die Gefährlichkeit beim Mopedfahren bewusster machen. Es bildete sich eine private Initiative, die prompt bei zwei Salzburger Polizisten Unterstützung fand.
So haben sich am Sonntagnachmittag 15 Jugendliche mit ihren Mopeds auf dem Parkplatz des Maximarkts in Anif eingefunden. „Wir haben ihnen ein kurzes Sicherheitstraining angeboten, also die richtige Blick- und Lenktechnik auf einem Zweirad“, sagt Polizist Peter Mühlbacher. „Wir haben ihnen gezeigt, wie gefährlich ein toter Winkel aus der Sicht eines Autofahrers ist. Und natürlich auch einen Teil an Bewusstseinsbildung wei- tergegeben.“Wie gefährlich das Auffrisieren bei Mopeds sei und dass die richtige Schutzbekleidung oft Schlimmes verhindern könne. Mühlbacher hat das Training gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Sommerlat abgehalten. Die beiden sind dienstlich oft auf dem Motorrad unterwegs und erleben dabei haarsträubende Dinge.
So geschehen am Samstag im Pongau, wo sie die SalzachtalBundesstraße im Auge hatten: Zwei Motorradfahrer, beide aus dem Pongau, fuhren zuerst zwischen Tenneck und Werfen mit 158 Stundenkilometern anstatt der erlaubten 100 km/h, auf Höhe Werfen mit 143 Stundenkilometern durch die 80-km/h-Beschränkung und mit 122 km/h durch das Ortsgebiet von Imlau.
Einer der Männer trug keine Schutzkleidung, nur Jeans, Sweater und Turnschuhe. Die Beamten wiesen die Raser auf die Gefährlichkeit ihrer Fahrt hin, worauf einer der beiden antwortete: „Wir sind halt jung, wenn es aus ist, ist es eben aus.“
Ein dritter Motorradfahrer fuhr zwischen Tenneck und Stegenwald mit 187 km/h anstatt der erlaubten 100 km/h. Auch er musste seinen Führerschein abgeben.