Es muss nicht immer
Die SN besuchten die Almkanal-Welle im Salzburger Stadtteil Gneis, um erste Surfpraxis zu sammeln. Mit teils schmerzvollen Erfahrungen.
SALZBURG. Der Almkanal, der sich vom Königssee in Berchtesgaden bis in die Salzburger Altstadt erstreckt, bietet den Salzburgern bei diesen hochsommerlichen Temperaturen eine wohltuende Abkühlung. Aber der Almkanal bietet nicht nur Badespaß, vielmehr entwickelte er sich im Stadtteil Gneis zu einer Sportstätte, die von einer Vielzahl an Sportlern genützt wird.
Gemeint sind die Fluss-Surfer, die zu jeder Tages- und Jahreszeit die Almkanal-Welle surfen und dabei ganz vergessen, dass das nächste Meer kilometerweit entfernt liegt. Christina Minimayr ist eine Fluss-Surferin, die das Gefühl des Surfens zum ersten Mal ganz klassisch auf dem Meer erlebte. Seit fünf Jahren ist sie allerdings fast täglich auf der Almkanal-Welle anzutreffen.
Quasi seit Tag eins, denn bei der Almabkehr (die einzige Zeit, in der die Welle nicht einsatzfähig ist) wurde im September 2010 die örtlich gegebene Gefällestufe mit einer Holzrampe und einer Verbreiterung des Kanals zu einer stehenden Welle für Surfer und Paddler ausgebaut. Trotz der überschaubaren Größe von 0,5 Meter Höhe und 4,5 Meter Breite wirkt die Almkanal-Welle auf mich imposant.
Ich treffe Christina bei der Welle, die vor meinen Augen mit dem Brett in der Hand vom Seitenrand in die Welle springt. In der Luft legt sie hierbei das Brett zwischen sich und die Welle, bevor sie gefühlvoll darauf landet. Gut, dass wir diese Art des Einstiegs heute noch nicht lernen, ist mir klar. Als Christina aus dem Wasser steigt, höre ich den Worten der jungen Lehramtsstudentin aufmerksam zu. „Der statische Druck von unten ermöglicht es, auf einer stehenden Welle zu surfen.“
Meine Neugier ist geweckt, Christina setzt mit ihrer Erklärung fort: „Mit einer guten Mischung aus Gewichtsverlagerung, Balance und Körperspannung findest du den optimalen Punkt, der dich in der Welle hält. Mit viel Übung kommt das Ge- fühl für das Surfboard wie von allein.“
So weit die Theorie. Ich lege das Surfboard auf die Welle. Christina hilft mir dabei und hält es zur Sicherheit noch für mich fest. Den hinteren Fuß setze ich zuerst auf und spüre die Kraft des Wassers unter mir. Nun stelle ich den Vorderfuß schulterbreit in die Mitte des Bretts, Christina reicht mir ihre Hand, um mich zu halten. Das Surfboard hat sie dabei schon losgelassen. Ich stehe