Raserei „passiert“
Das Verhalten im Straßenverkehr wurde erhoben. In der Selbsteinschätzung der Fehler liegt zu flottes Fahren an der Spitze.
In der Rubrik „Passiert mir selbst hin und wieder“wurde dieses Verhalten am häufigsten angekreuzt: „Zu schnell fahren, rasen“. Herrn und Frau Österreicher „passiert“also öfter die Missachtung eines Tempolimits oder die falsche Einschätzung einer gefährlichen Situation. Von 2000 Befragten gaben 28% diese Verkehrssünde zu.
Dieses Ergebnis brachte die von Generali Versicherungen in Auftrag gegebene Autostudie 2015. Ebenfalls als nicht so schlimm wird offenbar „Bei gelber oder roter Ampel in Kreuzung einfahren“(26%), „Ohne Freisprecheinrichtung telefonieren und fahren“(16%) und „Nicht blinken bei Spurwechsel“(14%) angese- hen. Somit werden Bedenken im Alltag viel zu oft beiseitegeschoben.
Was die Gefährlichkeit der Raserei betrifft, gibt es bei der Einordnung deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen stufen mit 79% das Schnellfahren deutlich gefährlicher ein als Männer (68%). Bei der Einschätzung des eigenen Verhaltens gibt rund ein Drittel der befragten Männer (34%) das flotte Gasgeben zu, bei den Frauen sind es nur 22%. Allgemein liegt in der Rubrik „Ist gefährlich“ein Fehlverhalten von Nicht-Autofahrern an der Spitze: „Radfahrer, die Verkehrszeichen ignorieren“(85%), gefolgt von „Rechtsvorrang nicht beachten“(80%) und „Bei Dämmerung kein Licht einschalten“(78%). Das viel diskutierte „Ohne Freisprecheinrichtung telefonieren und fahren“(77%) scheint erst an vierter Stelle auf.
Bei den Aufregern („Nervt besonders“) führt „Linke bzw. mittlere Spur grundlos blockieren“(74%) die Liste an. „Nicht auf das ReißverschlussVerfahren achten“regt 71% auf, gefolgt von „Zu langsam fahren, schleichen“(70%). Auffallend: In der Selbsteinschätzung rangieren die nervenden Spitzenreiter am Ende der Nennungen. Nur fünf Prozent der Befragten „passiert es“, die linke bzw. mittlere Spur grundlos zu blockieren. Was das Selbstvorfahren in einer Rettungsgasse betrifft, halten das 64% für nervend, 58% für gefährlich, und immerhin ein Prozent gibt diese Sünde zu.