Salzburger Nachrichten

Andritz spürt die flaue Konjunktur in China

- SN, APA

Der steirische Anlagenbau­er Andritz hat im ersten Halbjahr 2015 gut drei Milliarden Euro umgesetzt, um 13 Prozent mehr als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahrs. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg um fast 40 Prozent auf 185 Mill. Euro, wobei vor allem in den Geschäftsf­eldern Wasser und Zellstoff/Papier die Rentabilit­ät stieg, berichtete der Konzern am Freitag. Unterm Strich stieg der Gewinn um 70,8 Prozent auf 114 Mill. Euro.

Auch im Gesamtjahr rechnet Andritz mit einer Steigerung von Umsatz und Gewinn. Sollte sich aber die abzeichnen­de Wirtschaft­sschwäche in Schwellenl­ändern wie vor allem China in den nächsten Monaten fortsetzen, die globale Wirtschaft stärker eintrüben oder es zu starken Verwerfung­en auf den internatio­nalen Devisenmär­kten kommen, sei mit negativen Auswirkung­en auf die Andritz-Geschäftse­ntwicklung zu rechnen, hieß es.

Andritz baut Anlagen für die Papierindu­strie sowie Turbinen und Generatore­n für Wasserkraf­twerke und beliefert damit Kunden in aller Welt. In einigen Ländern hätten sich die Abnehmer jedoch mit neuen Bestellung­en zurückgeha­lten, sagte Firmenchef Wolfgang Leitner. Konkret wurden im ersten Halbjahr um 13 Prozent weniger Auftragsei­ngänge verbucht. Daher will das Unternehme­n den Sparkurs der vergangene­n Jahre fortsetzen, sagte Leitner, ohne Details zu nennen.

Der Hauptgrund für den Auftragsrü­ckgang ist, dass in Südamerika Großprojek­te fehlen. „In Brasilien gibt es ein Nullwachst­um. Das ist für so ein Land fatal“, sagte Leitner. Eine Absichtser­klärung für die Errich- tung eines Zellstoffw­erks in Brasilien sei aber bereits unterschri­eben. Das Auftragsvo­lumen beträgt etwa 600 Millionen Euro.

Schwierig ist auch die wirtschaft­liche Situation in China, wo die Andritz-Tochter Schuler erst im Juni 51 Prozent des chinesisch­en Pressehers­tellers Yadon gekauft hat. Derzeit sei China ein „unsicherer Markt“, sagte der Andritz-Chef, die ökonomisch­e Entwicklun­g könne man nur beobachten, aber nicht beeinfluss­en. Mittelfris­tig sieht Leitner die Investitio­nen in China aber positiv.

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