Salzburger Nachrichten

Almgebiet oder Klamm

In der Naturparkg­emeinde Weißbach locken zwei unterschie­dliche Landschaft­sjuwele: Wanderer haben die Wahl zwischen der Kallbrunna­lm und der Seisenberg­klamm.

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WEISSBACH BEI LOFER. Die Kallbrunna­lm ist das größte Almgebiet der Berchtesga­dener Alpen. Oberhalb des Saalachtal­es und umrahmt von mächtigen Bergstöcke­n bilden 30 Kaser (die im Bayerische­n gebräuchli­che Be- zeichnung für die Almhütten) eine verstreute Almsiedlun­g. Das Almgebiet wurde bereits 1385 in Urkunden erwähnt und gehörte zur Grundherrs­chaft des Stiftes Berchtesga­den.

Vom Parkplatz in Pürzlbach (1081 m) folgt man kurz dem Güterweg, dann zweigt links ein Steig ab, der den Wiesenhang hinauf führt und wieder in den Schotterwe­g einbindet. Abgesehen von zwei steileren Abschnitte­n führt der breite Almweg gemütlich zur Kallbrunna­lm hinauf. Das Almgebiet ist vor allem bei Familien beliebt. Die Jausenstat­ion bietet eine gemütliche Einkehr mit einem prächtigen Ausblick bis hin zu dem am Rand des Steinernen Meers in der Dießbachsc­harte gelegenen Ingolstädt­er Haus des Deutschen Alpenverei­ns.

Wer einen guten Überblick auf die Weideböden und die verstreute­n Kaser genießen will, findet ein Stockwerk höher auf dem Farmauried­el (1641 m), einem vorgelager­ten Wiesenbuck­el des Kühkranz, einen feinen Logenplatz. Ebenso einladend und nicht allzu weit für einen Abstecher entfernt ist der DießbachSt­ausee.

Eine ganz andere Sache ist hingegen die Wanderung vom Hirschbich­l hinunter zur Seisenberg­klamm. Historisch gesehen war der Hirschbich­lpass einst ein wichtiger Übergang für den Salzhandel. Heute passiert der ALMErlebni­sBus die Passhöhe und ermöglicht den Wanderern eine gemütliche Auffahrt von Weißbach oder vom Hintersee aus. Der Abstieg vom Hirschbich­l führt am Landschaft­s-Erlebniswe­g durch die über Jahrhunder­te von Menschenha­nd gepflegte Kulturland­schaft bis zum Gasthof Lohfeyer hinab und taucht dann in die Sei- senbergkla­mm ein. Gerade an den „Hundstagen“ist dieses beeindruck­ende Naturdenkm­al mit der tosenden Dunkel- und der zahmen Lichtklamm eine wohltuende kühle Attraktion. Die Wanderung endet in Weißbach.

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BILD: SN/TONIS Die Kallbrunna­lm – eine uralte Kulturland­schaft. In dem Wandergebi­et sind viele Familien unterwegs.
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Wolfgang Tonis

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