Maseratis neuer Turbo ist das erste SUV
Der Anfang 2016 debütierende Levante soll rasch 50 Prozent des Volumens ausmachen.
„Pappas ist die richtige Wahl als Partner.“
Giulio Pastore,
Europa-Chef Maserati
Porsche hat es vorgemacht. Mit Cayenne und nun Macan schnellten Absatz und Umsatz in die Höhe. Ein Premium-Sportwagenbauer, der SUVs anbietet? Maserati folgt im Winter dem Beispiel und überwindet zum dritten Mal alte Dogmen: Nach Dieselmotor und Allradantrieb kommt Anfang 2016 das erste SUV aus dem Turiner Werk Mirafiori auf den Markt. „Der Levante wird bald 50 Prozent unseres Gesamtabsatzes ausmachen“, erwartet Europa-Chef Giulio Pastore, der zur Bekanntgabe der neuen Partnerschaft mit der Pappas-Gruppe nach Salzburg gekommen war.
Möglicherweise in Detroit, sicher aber in Genf wird der Levante debütieren. Und mit der Premiere des Allradlers ist auch der Start Maseratis bei Pappas (nun Salzburg, ab Anfang 2016 Wien, später vielleicht auch Linz, Graz und Hall/Tirol) im Gebirgsland Österreich ein sinnvoller, wie Pappas-Geschäftsführer Friedrich Lixl bestätigt – der erste Gesprä- che in der Zentrale in Modena bereits 2009 geführt hatte.
Mit dem Levante erwartet sich auch der Chef des Mutterkonzerns Fiat Chrysler Automobiles, Sergio Marchionne, einen Turboschub für Maserati an Absatz und Profit – die nach eindrucksvollen Zuwachsraten seit zwei Jahren heuer etwas ins Stocken gerieten, weil Steigerungen in Europa weniger Nachfrage in China nicht wettmachen konnten. Zudem „schadet“der vergleichsweise günstige Einsteiger Ghibli den Zahlen des wesentlich kostspieligeren Quattroporte. Dennoch bleibt festzuhalten: Maserati versechsfachte von 2012 zu 2014 sein Produktionsvolumen (auf 36.448 Fahrzeuge – Rekord in 100 Jahren). Der Umsatz betrug im Vorjahr 2,8 Mrd. Euro (plus 67 Prozent) und der Gewinn 275 Mill. (plus 159 Prozent). Pastore bestätigte in Salzburg das Ziel: „2018 will Maserati weltweit 75.000 Autos verkaufen.“
Die Vorserienproduktion des Levante, der auf der Ghibli-Plattform basiert, beginnt jetzt. Und er wird auch in Teilen ein „Österreicher“sein, denn der Allradantrieb kommt wie bei vielen Premiummarken von Magna Powertrain in der Steiermark. Es wird Benzin- und Dieselantrieb und ausschließlich 4WD angeboten. „Ende 2017 soll dann der Levante der erste Maserati mit einer Plug-in-Hybridversion werden“, sagt Pastore, „dann wird es Plug-in-Hybride nach und nach in allen Modellen geben.“
Pappas-Boss Lixl will 2016 „eine dreistellige Zahl Maserat i “in Österreich absetzen – er rechnet, dass dann 70 Prozent der Maserati in Österreich von seinem Unternehmen verkauft werden. Die bisherigen Anbieter Keusch (Wien) und Schuster (Redl-Zipf) bleiben Maserati-Partner.