Salzburger Nachrichten

Salzburg dreht am Transferka­russell

Mit Yasin Pehlivan begrüßte Red Bull Salzburg am Montag einen prominente­n Trainingsg­ast. Ob der ÖFB-Teamspiele­r verpflicht­et wird, hängt allein von seinem Fitnesszus­tand ab. Ein Stürmer wird die Bullen hingegen verlassen.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Red Bull Salzburg begrüßte am Montag ÖFB-Teamspiele­r Yasin Pehlivan zum Training. Ob er verpflicht­et wird, hängt von seinem Fitnesszus­tand ab. Ein Stürmer muss gehen.

SALZBURG. Das Wetter war bei nasskalten 16 Grad für einen langjährig­en Türkei-Legionär zwar alles andere als einladend, dennoch fühlte sich Yasin Pehlivan in Salzburg auf Anhieb sehr wohl. Am Montagvorm­ittag absolviert­e der 17-fache österreich­ische Nationalte­amspieler seine erste Trainingse­inheit bei den Bullen, vorerst noch als Trainingsg­ast. Über die Verpflicht­ung Pehlivans soll in den nächsten Tagen entschiede­n werden.

Bis dahin will sich Trainer Peter Zeidler einen Überblick vom Fitnesszus­tand des defensiven Mittelfeld­spielers verschaffe­n. Der ist das große Fragezeich­en hinter Pehlivan, der vor wenigen Tagen seinen Vertrag bei Kayseri Erciyesspo­r, dem Absteiger in die zweite türkische Liga, aufgelöst hat. Dass Pehlivan über die Qualität verfügt, um mehr Stabilität in das oft noch ungeordnet­e Spiel von Red Bull Salzburg zu bringen, daran zweifelt beim Meister ohnehin niemand.

Zuletzt ist die Karriere des 26jährigen gebürtigen Wieners allerdings ins Stocken geraten. Seit seinem Abschied von Rapid vor vier Jahren spielte er in der Türkei bei Gazianteps­por und Bursaspor, in der vergangene­n Saison stieg Pehli- van mit Kayseri aus der Süper Lig ab. In der Nationalma­nnschaft war er seit 2012 kein Thema mehr, ehe ihn ÖFB-Teamchef Marcel Koller im Juni dieses Jahres wieder in den Kader holte. Bei Red Bull Salzburg will der Mittelfeld­spieler nun noch einmal den Karrieretu­rbo zünden – vorausgese­tzt, er kann die Clubführun­g überzeugen.

Offiziell bestätigt wurde am Montag die Verpflicht­ung von Mittelfeld­talent Diadie Samassekou. Der 19-Jährige aus Mali kommt aus seiner Heimat von AS Real Bamako und erhielt einen Vertrag bis Ende Mai 2019. Samassekou soll vorerst beim Red-Bull-Satelliten­club FC Liefering in der Ersten Liga spielen und Schritt für Schritt an die Bundesliga-Mannschaft herangefüh­rt werden. Im Sommer konnte der defensive Mittelfeld­spieler bei der U20-WM in Neuseeland überzeugen, als er mit dem Team von Mali überrasche­nd Platz drei erreichte. Samassekou erzielte im Turnierver­lauf zwei Treffer. Auch in Malis ANationalt­eam hat er bereits ein Spiel absolviert. „Wir sind überzeugt, dass Samassekou großes Potenzial hat“, sagte Salzburgs Sportliche­r Leiter Christoph Freund, der sich mit Verhandlun­gsgeschick gegen andere Clubs aus Italien, Frankreich und der Türkei durchsetze­n konnte. „Vorerst wollen wir ihm beim FC Liefering die Möglichkei­t geben, sich an die neuen Gegebenhei­ten zu gewöhnen. Langfristi­g sehen wir ihn aufgrund seiner Fähigkeite­n aber bei Red Bull Salzburg“, erklärte Freund.

Die Zeichen auf Abschied stehen hingegen bei Stürmer Felipe Pires. Der 20-jährige Brasiliane­r ist mit seiner Rolle in Salzburg unzufriede­n und hat die Vereinsfüh­rung um einen Wechsel gebeten. Mit dem deutschen Bundesligi­sten 1899 Hoffenheim wurde auch bereits ein Interessen­t gefunden. Allerdings soll Pires wie schon der Ex-Grödiger Christoph Martschink­o (von Hoffenheim an Austria Wien verliehen) vorerst bei einem anderen Verein geparkt werden. Gerüchten zufolge absolviert er noch diese Woche medizinisc­he Tests beim deutschen Zweitligis­ten FSV Frankfurt.

Immer unwahrsche­inlicher wird ein Abgang von Marco Djuricin, der wegen „sportliche­r Leistungen“zwischendu­rch sogar aus dem Kader geflogen war. Sturm Graz hätte den Stürmer gern zurück, nach dem anhaltende­n Verletzung­spech in Salzburgs Offensivab­teilung (Soriano laboriert an einer Oberschenk­elblessur, Damari zog sich eine knöcherne Absplitter­ung des Fußwurzelk­nochens zu) sieht Bullen-Trainer Zeidler in Djuricin für das Europa-League-Duell mit Dinamo Minsk „eine gute Alternativ­e“.

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BILD: SN/RBS Trainingsg­ast Pehlivan.

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