Salzburg dreht am Transferkarussell
Mit Yasin Pehlivan begrüßte Red Bull Salzburg am Montag einen prominenten Trainingsgast. Ob der ÖFB-Teamspieler verpflichtet wird, hängt allein von seinem Fitnesszustand ab. Ein Stürmer wird die Bullen hingegen verlassen.
Red Bull Salzburg begrüßte am Montag ÖFB-Teamspieler Yasin Pehlivan zum Training. Ob er verpflichtet wird, hängt von seinem Fitnesszustand ab. Ein Stürmer muss gehen.
SALZBURG. Das Wetter war bei nasskalten 16 Grad für einen langjährigen Türkei-Legionär zwar alles andere als einladend, dennoch fühlte sich Yasin Pehlivan in Salzburg auf Anhieb sehr wohl. Am Montagvormittag absolvierte der 17-fache österreichische Nationalteamspieler seine erste Trainingseinheit bei den Bullen, vorerst noch als Trainingsgast. Über die Verpflichtung Pehlivans soll in den nächsten Tagen entschieden werden.
Bis dahin will sich Trainer Peter Zeidler einen Überblick vom Fitnesszustand des defensiven Mittelfeldspielers verschaffen. Der ist das große Fragezeichen hinter Pehlivan, der vor wenigen Tagen seinen Vertrag bei Kayseri Erciyesspor, dem Absteiger in die zweite türkische Liga, aufgelöst hat. Dass Pehlivan über die Qualität verfügt, um mehr Stabilität in das oft noch ungeordnete Spiel von Red Bull Salzburg zu bringen, daran zweifelt beim Meister ohnehin niemand.
Zuletzt ist die Karriere des 26jährigen gebürtigen Wieners allerdings ins Stocken geraten. Seit seinem Abschied von Rapid vor vier Jahren spielte er in der Türkei bei Gaziantepspor und Bursaspor, in der vergangenen Saison stieg Pehli- van mit Kayseri aus der Süper Lig ab. In der Nationalmannschaft war er seit 2012 kein Thema mehr, ehe ihn ÖFB-Teamchef Marcel Koller im Juni dieses Jahres wieder in den Kader holte. Bei Red Bull Salzburg will der Mittelfeldspieler nun noch einmal den Karriereturbo zünden – vorausgesetzt, er kann die Clubführung überzeugen.
Offiziell bestätigt wurde am Montag die Verpflichtung von Mittelfeldtalent Diadie Samassekou. Der 19-Jährige aus Mali kommt aus seiner Heimat von AS Real Bamako und erhielt einen Vertrag bis Ende Mai 2019. Samassekou soll vorerst beim Red-Bull-Satellitenclub FC Liefering in der Ersten Liga spielen und Schritt für Schritt an die Bundesliga-Mannschaft herangeführt werden. Im Sommer konnte der defensive Mittelfeldspieler bei der U20-WM in Neuseeland überzeugen, als er mit dem Team von Mali überraschend Platz drei erreichte. Samassekou erzielte im Turnierverlauf zwei Treffer. Auch in Malis ANationalteam hat er bereits ein Spiel absolviert. „Wir sind überzeugt, dass Samassekou großes Potenzial hat“, sagte Salzburgs Sportlicher Leiter Christoph Freund, der sich mit Verhandlungsgeschick gegen andere Clubs aus Italien, Frankreich und der Türkei durchsetzen konnte. „Vorerst wollen wir ihm beim FC Liefering die Möglichkeit geben, sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Langfristig sehen wir ihn aufgrund seiner Fähigkeiten aber bei Red Bull Salzburg“, erklärte Freund.
Die Zeichen auf Abschied stehen hingegen bei Stürmer Felipe Pires. Der 20-jährige Brasilianer ist mit seiner Rolle in Salzburg unzufrieden und hat die Vereinsführung um einen Wechsel gebeten. Mit dem deutschen Bundesligisten 1899 Hoffenheim wurde auch bereits ein Interessent gefunden. Allerdings soll Pires wie schon der Ex-Grödiger Christoph Martschinko (von Hoffenheim an Austria Wien verliehen) vorerst bei einem anderen Verein geparkt werden. Gerüchten zufolge absolviert er noch diese Woche medizinische Tests beim deutschen Zweitligisten FSV Frankfurt.
Immer unwahrscheinlicher wird ein Abgang von Marco Djuricin, der wegen „sportlicher Leistungen“zwischendurch sogar aus dem Kader geflogen war. Sturm Graz hätte den Stürmer gern zurück, nach dem anhaltenden Verletzungspech in Salzburgs Offensivabteilung (Soriano laboriert an einer Oberschenkelblessur, Damari zog sich eine knöcherne Absplitterung des Fußwurzelknochens zu) sieht Bullen-Trainer Zeidler in Djuricin für das Europa-League-Duell mit Dinamo Minsk „eine gute Alternative“.