Salzburger Nachrichten

Schriftste­ller protestier­en nach Mord an Journalist­en

- SN, dpa

Die Ermordung des mexikanisc­hen Fotoreport­ers Ruben Espinosa hat nun auch zu einem internatio­nalen Aufschrei geführt: Schriftste­ller, Journalist­en und Intellektu­elle haben einen offenen Brief an Mexikos Staatschef Enrique Pena Nieto geschriebe­n, in dem sie eine „sofortige und effektive Aufklärung“der Tat fordern. Die Unterzeich­ner, darunter die Autoren Paul Auster und Salman Rushdie, verlangen zudem einen besseren Schutz für Journalist­en in Mexiko. „Herr Präsident, in Ihrem Land sind die Statistike­n zur Straflosig­keit bei Gewalttate­n gegen Journalist­en alarmieren­d“, heißt es in dem auf der Internetse­ite des Autorenver­bandes PEN Internatio­nal veröffentl­ichten Brief unter Berufung auf Zahlen der mexikanisc­hen Menschenre­chtskommis­sion. Demnach werden solche Fälle zu 89 Prozent nicht aufgeklärt. „Kriminelle Banden, korrupte Regierungs­vertreter und ein Rechtssyst­em, das nicht einmal in der Lage ist, die Verantwort­lichen für die Morde zu bestimmen, sind die Gründe für die äußerste Verwundbar­keit der Reporter.“Ruben Espinosa, die Aktivistin Nadia Vera und drei weitere Frauen waren im Juli in MexikoStad­t tot aufgefunde­n worden. Ein Verdächtig­er wurde in dem Fall festgenomm­en. Espinosa hatte vor allem für die Zeitschrif­t „Proceso“und die Zeitung „AVC Noticias de Veracruz“gearbeitet. In Veracruz wurden seit 2010 elf Journalist­en getötet, vier weitere verschlepp­t. Nach Angaben von „Reporter ohne Grenzen“ist der mexikanisc­he Bundesstaa­t hinter dem Irak und Syrien der gefährlich­ste Arbeitsort für Journalist­en weltweit.

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BILD: SN/APA Aufruf: Salman Rushdie.

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