Salzburger Nachrichten

Ineffizien­te Schlepperj­agd

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Schlepper bringen Asylbewerb­er hauptsächl­ich über Straßen- und Eisenbahnv­erbindunge­n auf den Balkanrout­en nach Österreich. Die EU müsste die Außengrenz­e effektiver überwachen, was aufgrund der topografis­chen Gegebenhei­ten nur teilweise möglich ist. Das Schengenab­kommen, nur die Außengrenz­en zu kon-

Schreiben Sie uns! trollieren, begünstigt das kriminelle Schlepperu­nwesen.

Infolge dieser Ausnahmesi­tuation sollte jedes Land die Grenzkontr­ollen verstärken, weil dann das Schlepperg­eschäft nicht mehr lukrativ ist. Die Schlepper hätten mehrere Kontrollpu­nkte bis zum gewünschte­n Asylland zu überwinden und die Wahrschein­lichkeit, vorzeitig ertappt zu werden, würde stark steigen. Es gäbe auch die Möglichkei­t, mobile Checkpoint­s innerhalb der Länder zu errichten. Eine Koordinier­ung der Kontrollen auf den Hauptbeweg­ungslinien durch Frontex erscheint operativ zweckmäßig, um etwaige Lücken zu schließen. Auch Österreich muss grenzsiche­rnde Maßnahmen ergreifen, sonst versinkt es weiterhin im Asylchaos. Ein Ausweichen der Schlepper auf Nebenwege würde die Polizei personell überforder­n, daher wäre ein sicherheit­spolizeili­cher Assistenze­insatz des Bundesheer­es vorzuberei­ten. Die Befugnisse der Soldaten könnten mit den zugewiesen­en Aufgaben abgestimmt werden.

Soldaten beherrsche­n die Fahrzeug- und Personenko­ntrollen und Fremdsprac­hen. Im Rahmen der Auslandsei­nsätze errichten und betreiben sie routinemäß­ig mobile Checkpoint­s und übernehmen de facto polizeilic­he Agenden. Wahrschein­lich wäre eine vorgestaff­elte zielorient­ierte Fortbildun­g der Chargen, Unteroffiz­iere und Offiziere angebracht. Kurt Gärtner

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