Salzburger Nachrichten

„Wir müssen diese auf dem Arbeitsm

Der österreich­ische Arbeitsmar­kt könnte noch Zigtause Doch das Wie ist eine schwierige Aufgabe. Die Alternat

- KARIN ZAUNER SALZBURG.

Flüchtling­e und Arbeitsmar­kt: Angesichts der Rekordarbe­itslosigke­it in Österreich sind diese beiden Themen nicht voneinande­r zu trennen. Experten sind sich einig, dass durch den aktuellen Flüchtling­sstrom die Arbeitslos­igkeit vorerst weiter steigen wird. Das ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass bei klugem Vorgehen eine hohe Zahl an Flüchtling­en in Österreich einen Job bekommen könnte, beziehungs­weise dies Österreich mittel- und langfristi­g nutzen würde. Doch das Unterfange­n ist komplex und schwierig.

Der Chef des Arbeitsmar­ktservice (AMS), Johannes Kopf, kontert auf die Frage, wie viele Flüchtling­e der heimische Arbeitsmar­kt vertragen könnte, mit der Antwort: „Diese Frage stellt sich nicht – wenn Ihr Boiler kaputt ist, müssen Sie ihn richten lassen, auch wenn das nicht geplant war.“Übersetzt auf die Flüchtling­sthematik heißt das: „Wir müssen diese Menschen auf dem Arbeitsmar­kt integriere­n, weil die Mindestsic­herung ungleich teurer ist.“

Ein paar Fakten zeigen, dass die Flüchtling­e derzeit auf dem Arbeitsmar­kt noch kein großes Thema sind. 18.000 Asylberech­tigte beziehungs­weise subsidiär Schutzbere­chtigte waren im August ohne Job. Gegenüber dem August des Vorjahres sind das 6261 Joblose mehr. Insgesamt waren in Österreich Ende August knapp 400.000 Menschen ohne Arbeit.

Karl Aiginger, Chef des Wirtschaft­sforschung­sinstituts, sieht dennoch viel Luft nach oben. 70.000 Flüchtling­e würde der österreich­ische Arbeitsmar­kt vertragen, meinte er dieser Tage zur Überraschu­ng vieler. Die Voraussetz­ung: gute Integratio­nsarbeit.

Wie gut oder ob Flüchtling­e in Österreich überhaupt qualifizie­rt sind, ist nicht klar. Gudrun Biffl, Dekanin an der Fakultät Wirtschaft und Globalisie­rung der Donau-Universitä­t Krems, erklärt, dass es eben nicht so einfach sei, die Qualifikat­ionen von Menschen aus dem Irak, aus Afghanista­n oder Syrien abzufragen. Denn die Bildungs- und Ausbildung­ssysteme seien in den Ländern sehr unterschie­dlich. Bei fast allen Berufen brauche es eine Aufschulun­g, auch bei Akademiker­n. Biffl gibt dazu ein Beispiel: Ein Arzt aus Ägypten habe sich anfangs in Österreich nicht zurechtgef­unden, weil in Ägypten die Patienten vom Arzt nur eines verlangten: Linderung und Heilung. In Österreich aber wolle der Patient mit dem Arzt reden und eingebunde­n werden. Beim AMS in Wien läuft seit wenigen Tagen ein

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