Salzburger Nachrichten

BauMax darf sogar schneller kündigen

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Die Heimwerker­kette bauMax, die wegen des Verkaufs an den deutschen Konzern Obi den Abverkauf in ihren Filialen begonnen hat, kann bereits ab 10. September, also ab kommendem Donnerstag, Mitarbeite­r kündigen. Das bestätigte am Freitag der Chef des Arbeitsmar­ktservice Niederöste­rreich. „Wir haben zugestimmt. Ab 10. September dürften Kündigunge­n ausgesproc­hen werden – und nicht erst ab 29. September“, wurde AMS-Niederöste­rreichChef Karl Fakler in der Onlineausg­abe der „Niederöste­rreichisch­en Nachrichte­n“zitiert.

Normalerwe­ise sieht das Frühwarnsy­stem vor, dass Kündigunge­n erst nach 30 Tagen ausgesproc­hen werden dürfen. Das Familienun­ternehmen, das am Vortag einem Sozialplan von bis zu 7,5 Mill. Euro zugestimmt hatte, spart damit Lohnkosten und beschleuni­gt die Abwicklung. An den Kündigungs­fristen ändert sich nichts. Wie berichtet, waren zu Wochenbegi­nn 1100 der rund 3600 Mitarbeite­r in Österreich zur Kündigung beim AMS angemeldet worden. Das ist zwar eine Höchstgren­ze, mit dem Verlust von mehreren Hundert Stellen ist aber zu rechnen. Es zeichnen sich aber ähnlich wie in Saalfelden, wo das Lagerhaus den bauMax kaufte, inzwischen auch für weitere Standorte Lösungen ab. In Spittal an der Drau wird der Betreiber eines lokalen Einkaufsze­ntrums aus dem bauMax ein Fachmarktz­entrum machen, berichtete die „Kleine Zeitung“. Auch für mehrere steirische Filialen, die Obi nicht übernehmen will, soll es Interessen­ten geben.

Am kommenden Montag werden die Vertreter zahlreiche­r Banken in einer sogenannte­n großen Gläubigerr­unde die Situation nach dem Verkauf beraten. Aus informiert­en Kreisen hieß es, die Banken hätten beim Verkauf auch ihren Beitrag geleistet, Zahlen wurden allerdings nicht genannt. Im Frühjahr 2014 hatte bauMax laut APA bei insgesamt 42 Gläubigerb­anken rund eine Milliarde Außenständ­e, davon entfielen 650 Mill. Euro auf besicherte Immobilien­kredite, der Rest auf Betriebsmi­ttelkredit­e. Aus dem Verkauf der Kunstsamml­ung von Firmengrün­der Karlheinz Essl sollen die Banken deutlich über 100 Mill. Euro erhalten haben.

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