19 Tore für die nationale Spitze
Lend-Torjäger Melih Kirim ist der Torjäger der Stunde: Der Stürmer ist mit 19 Treffern derzeit der torgefährlichste Spieler in ganz Österreich und träumt vom Aufstieg mit dem Außenseiter.
Vor wenigen Wochen war der Name Melih Kirim im Salzburger Fußball-Unterhaus nicht einmal den Experten ein Begriff. Nach sechs Spielen für seinen neuen Verein dürfte sich seine Bekanntheit sogar über die Landesgrenzen ausgeweitet haben. Der Stürmer führt mit 19 Volltreffern nicht nur die Schützenliste in Salzburg an, sondern ist derzeit der gefährlichste Stürmer in ganz Österreich. „Mit so vielen Toren hätte ich nicht gerechnet“, erklärt Kirim, der erst im Sommer von Pfarrwerfen in die 2. Klasse Süd/West nach Lend wechselte.
Zu verdanken hat er seinen sensationellen Lauf nicht nur seinen Mitspielern, die ihn bisher immer mit brauchbaren Bällen fütterten, sondern auch seinem Trainer Johann Buchsteiner: Kirim rechnete eigentlich damit, im Mittelfeld zu spielen und nicht an vorderster Front. Der überraschende Schachzug hat sich aber ausgezahlt: Nach sieben Spielen liegt Lend dank der Kirim-Tore auf dem ersten Platz. Sphären, von denen die Pinzgauer seit dem Wiedereinstieg vor fünf Jahren nur träumen konnten.
Dass er Fußball spielen kann, bewies der 21- Jährige bereits im Nachwuchs: Über das LAZ gelang ihm der Sprung in die Salzburger Landesauswahl. Den Schritt in eine Akademie machte Kirim aber nicht mehr. „Bei meinem Stammverein St. Johann habe ich vier bis fünf Mal in der Woche trainiert und war auf einem gutem Weg. Irgendwann ist es sich beruflich aber nicht mehr ausgegangen“, erklärt der Goalgetter, der mit 15 Jahren in der zweiten Mannschaft der St. Johanner sein erstes Kampfmannschaftstor erzielte. 2011 folgte dann der Wechsel zum Landesligisten Pfarrwerfen. „Er hätte sicher Potenzial, aber er müsste mehr trainieren. In Pfarrwerfen war er leider selten im Training und ist deswegen nicht wirklich oft in der Kampfmannschaft zum Zug gekommen“, erklärt sein damaliger PfarrwerfenTrainer Ernst Lottermoser.
Im Sommer folgte der Youngster dann dem Ruf seines ehemaligen Nachwuchstrainers Buchsteiner und wechselte nach Lend. „Ich spiele mit ein paar Lend-Kickern in einer Hobbymannschaft, was meine Entscheidung auch beeinflusst hat“, sagt Kirim, der in dieser Saison noch große Ziele hat. „So gut wie jetzt war Lend in den letzten Jahren nie. Wir wollen als Mannschaft ganz oben mitspielen und vielleicht den Aufstieg schaffen. Da ist es egal, wie viele Tore ich in dieser Saison schieße.“
Die bisher einzige Saisonpleite (1:5 beim Titelrivalen Bruck) erlebte Kirim nicht mit: Da weilte der Goalgetter, wie einige andere Teamkollegen, noch im Urlaub. „Wenn wir komplett sind, dann können wir jeden Gegner in der Liga schlagen“, sagt Kirim, der auch persönlich noch höher hinaus will. „Ich könnte im Winter schon weiter hinauf wechseln, ich habe Lend aber versprochen, dass ich bis Sommer bleibe. Danach bin ich aber für alles offen. Zwei, drei Ligen weiter oben würde ich aber schon gerne spielen. Aber derzeit konzentriere ich mich voll und ganz auf Lend.“
Das Torjäger-Gen dürfte auch Kirims jüngerer Bruder Kenan in sich haben: Der Teenager spielt in der U18-Akademie von Red Bull Salzburg und kann sogar schon auf ein paar Einätze in der österreichischen U17-Nationalmannschaft zurückblicken.
„ Die Tore sind mir nicht so wichtig, ich will unbedingt mit Lend den Sprung in die 1. Klasse Süd schaffen.“