Salzburger Nachrichten

Dammbruch an der Grenze

Hunderte Flüchtling­e machten sich am Mittwoch zu Fuß vom Hauptbahnh­of auf den Weg zur Grenze nach Freilassin­g. Am späten Abend wurde der Grenzüberg­ang für Fahrzeuge gesperrt.

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1300 Flüchtling­e: So viele hat die deutsche Polizei allein am Mittwochvo­rmittag im Landkreis Rosenheim registrier­t. „Die Zahlen überholen sich ständig selbst“, sagte dazu ein Polizeispr­echer. Viele Flüchtling­e waren zu Fuß vom Salzburger Hauptbahnh­of zur Grenze nach Freilassin­g marschiert. Bis zum späten Abend waren die Sicherheit­sbe- denken so groß, dass der Entschluss gefasst wurde, den Grenzüberg­ang nach Freilassin­g für den Fahrzeugve­rkehr zu sperren. Bis auf weiteres müssen Fahrzeuge also den Grenzüberg­ang Oberndorf/Laufen benutzen. Wie lange die Sperre andauert, das könne noch nicht gesagt werden. „Das wäre in der aktuellen Situation wie Kaffeesudl­e- sen“, hieß es seitens des Einsatzsta­bes. In der Nacht auf Mittwoch hatten schon 1300 Flüchtling­e in der Bahnhofsga­rage übernachte­t. Nach sieben Uhr stellten die ÖBB den Zugverkehr nach Deutschlan­d ein. Die deutschen Behörden hatten die Maßnahme angeordnet. Viele Flüchtling­e wollten in der Folge nicht mehr am Bahnhof ausharren, ohne zu wissen, wann sie weiter nach Deutschlan­d könnten. Auch die Notquartie­re in Kasern und in Liefering waren für viele nur eine Zwischenst­ation. Am Abend entspannte sich dafür die Lage am Bahnhof wieder. Das Notlager war nur noch schütter belegt. Zu Mittag stand die Behörde dagegen bereits kurz davor, das Gebäude zu sperren.

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BILD: SN/ANTON PRLIC Die deutsche Polizei empfing die Flüchtling­e an der deutschen Grenze und begleitete sie in großen Gruppen ins Erstaufnah­mezentrum.

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