Wieder einmal etwas Lustiges?
„Schreib’ doch wieder einmal etwas Lustiges“, sagte neulich jemand zu mir, „etwas, wo man sich so richtig abhau’n kann, etwas über die neue Stadlshow zum Beispiel, oder etwas Gepfeffertes über die Seilbahnkaiser, die sagen, dass eh nicht alle Einheimischen Ski fahren müssen, wenn sie es sich nicht mehr leisten können, und die gleichzeitig das Ende des Abendlandes beschwören, wenn nicht mehr alle Schulkinder zum organisierten Rutschen über technisch beschneite Pisten vergattert werden, oder . . .“
Ich gebe zu, damit hat er bei mir offene Türen eingerannt, denn ich habe tatsächlich schon eine lange Liste mit Themen, die nach lustiger, ironischer oder sogar ein wenig sarkastischer Aufbereitung förmlich schreien. Ich habe mir die Stadlshowpremiere dann aufgenommen, zum Großteil ohne Schnellvorlauf und sogar mit Ton angeschaut und einen Text darüber zu schreiben begonnen, ihn dann aber wieder verworfen, weil es mir in Anbetracht der gegenwärtigen Situation irgendwie unpassend vorkam, über solch nebensächlichen Schnickschnack herzuziehen.
Als ich am folgenden Tag mehrere Bekannte traf, die ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung Großartiges leisten, fragte ich sie nach ihrer Einschätzung dazu – und die Antworten waren fast deckungsgleich: Es ist alles wichtig – die direkte Hilfe, die Bewusstseinsbildung, die dazu beiträgt, ein positives Klima zu schaffen und zu erhalten, aber auch der Witz und der Schmäh, der für Entspannung sorgt, gerade in schwierigen Situationen. Und es hilft ja niemandem, wenn wir nicht mehr lachen und schmunzeln. Nun ja, die Liste hängt ja noch an meiner Pinnwand . . .