Wenn das Tagebuch zu Facebook wird
Daten & Fakten zum Kleinen Theater Peinlichkeiten, Liebeskummer und Geheimnisse. Damit füllen sich Tagebücher. Früher genauso wie heute. Nur früher hat sie keiner vorgelesen.
gingen insgesamt 205 Vorstellungen über Bühne. Gesehen wurden diese von 20.100 Besuchern. Damit hat man im Vergleich zum letzten Jahr 1000 Besucher mehr begrüßt. Die Einnahmen konnten um ein Prozent gesteigert werden. Hauptförderer des Theaters ist die Stadt Salzburg mit 90.000 Euro im Jahr, darauf folgt das Land mit 58.500 Euro. Zwei Drittel der Einnahmen erwirtschaftet das Haus selbst.
liegt bei Caroline Richards, Edi Jäger, Peter Blaikner und Harald Schöllbauer. Und zwar ehrenamtlich. Das Kleine Theater besteht seit über 30 Jahren, zum zweiten Mal in Folge war es diesen Sommer auch im August geöffnet.
Streng geheim. Lesen verboten. Das gilt normalerweise für Tagebücher. Deshalb stehen in einem Tagebuch auch Geschichten, die man sonst niemandem erzählt. Schon gar nicht einem größeren Publikum. Doch genau das tun die Teilnehmer beim Tagebuch-Slam. Sie stellen sich auf die Bühne und lesen aus ihren alten, originalen Tagebüchern vor. Seit über zwei Jahren veranstaltet und moderiert Diana Köhle in Wien erfolgreich Tagebuch-Slams. „Besonders die Geschichten aus der Teenagerzeit sorgen für sehr viele Lacher“, erzählt die gebürtige Tirolerin. Jetzt macht sie auf ihrer Österreich-Tournee halt in Salzburg im Kleinen Theater.
Beim Slam treten sechs mutige Tagebuchschreiber gegeneinander an. Ins Finale kommt, wer den lautesten Applaus vom Publikum erntet. Es gibt dafür zwei Regeln: Erstens, jeder hat fünf Minuten Zeit, um auf der Bühne seine Jugendsünden zu beichten. Und zweitens, die Tagebücher müssen älter als fünf Jahre sein und im Original mitgebracht werden. Wer das Finale für sich entscheiden kann, der bekommt 100 Schilling Preisgeld und ein neues Tagebuch. „Schilling deshalb, weil die meisten Tagebücher, aus denen die Leute vorlesen, noch in der Schilling-Zeit geschrieben wurden“, erklärt Köhle.
Gestern, Mittwoch, hat das Kleine Theater sein neues Programm vorgestellt. Zu den Highlights im Herbst zählt Edi Jägers „Wenn Frauen fragen“. Damit bringt er eine österreichische Fassung des deutschen Erfolgskabaretts von Horst Schroth auf die Bühne. Er verspricht: „Frauen haben nach diesem Abend keine Fragen mehr.“Die italienische Übermutter und die Beziehung zu ihrem Sohn, der mit 40 Jahren wieder zu Hause einzieht, sind Hauptthema im Schauspiel „Regina Madre“. Für die ganz jungen Besucher gibt es in Salzburg erstmals „Heidi“als Theateraufführung zu sehen.