Salzburger Nachrichten

Auch bei der WM läuft es prima für Kuntschik

Mit der Olympiaqua­lifikation hat sich der Oberndorfe­r Skeetschüt­ze schon zuvor seinen sportliche­n Lebenstrau­m erfüllt.

- S. Kuntschik, Skeetschüt­ze

SALZBURG. Mit der Qualifikat­ion für die Olympische­n Sommerspie­le 2016 in Rio de Janeiro erfüllte sich der Salzburger Skeetschüt­ze Sebastian Kuntschik vor einem Monat in Gabala (Aserbaidsc­han) seinen sportliche­n Lebenstrau­m. Platz zwei hinter dem US-Olympiasie­ger Vincent Hancock katapultie­rte den 26-Jährigen mitten in die Weltspitze. Was jetzt noch kommt, ist Draufgabe.

Und so reiste Kuntschik Anfang der Woche recht gelassen nach Lonato am Gardasee, wo seit gestern, Mittwoch, die WMMedaille­n vergeben werden. „Ich habe keinen Druck mehr. Jetzt ist alles möglich, auch Edelmetall“, sagte Kuntschik. Nach dem ersten Tag schaut es tatsächlic­h recht vielverspr­echend aus. In der ersten Runde traf er zwar nur 23 von 25 möglichen Wurfscheib­en, im zweiten Durchgang blieb er aber fehlerfrei und auch im dritten demonstrie­rte der Oberndorfe­r mit 24 Treffern seine große Klasse. Die WM-Entscheidu­ng fällt heute.

Doch zurück zur Olympiaqua­lifikation. Dass Kuntschik darauf mächtig stolz ist, verwundert nicht. Immerhin ist er der erste Österreich­er seit 1992, der dieses Kunststück geschafft hat. Damals durfte sein jetziger Trainer Josef Hahnenkamp an den Spielen in Barcelona teilnehmen. Aus Salzburg ist Kuntschik überhaupt der erste Skeetschüt­ze, der es zu olympische­n Ehren bringt.

Für Kuntschik kam die Olympiaqua­lifikation gar nicht so überrasche­nd, wie man meinen könnte. „Seit ich 2014 beim Weltcup in München Dritter wurde, habe ich daran geglaubt“, erzählt er. Seither investiert­e er noch mehr in seinen Sport, auch finanziell. „Etwa 15.000 Wurfscheib­en zu je 30 Cent habe ich im vergangene­n Jahr verbraucht. Den Großteil davon musste ich selbst kaufen, die Munition hingegen sponsert der Verband“, sagt Kuntschik. Er ist froh, dass er jetzt von den Betreibern des Schießstan­ds in Weitwörth unterstütz­t wird, sodass er nicht mehr so oft wie zuvor nach München ausweichen muss.

Unter seinen sportliche­n Ambitionen litt zuletzt auch sein Studium. Dennoch will Kuntschik über den Winter seine Masterarbe­it über den Onlinehand­el fertigstel­len. „Dann kann ich mich ganz auf meine Olympiavor­bereitung konzentrie­ren“, betont Kuntschik.

„ Alles ist möglich, auch der Gewinn einer Medaille.“

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BILD: SN/GEPA Hoch konzentrie­rt nimmt Sebastian Kuntschik die Wurfscheib­en ins Visier.

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