Soriano-Gala lässt Salzburg jubeln
Rechtzeitig vor dem Spitzenspiel gegen Rapid erwachte Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano. Beim 4:2 gegen Mattersburg schoss der Spanier zum 12. Mal zumindest drei Treffer in einem Spiel.
Vor wenigen Wochen schien sein Abgang schon beschlossene Sache, nun verzauberte der katalanische Torjäger Jonatan Soriano mit vier Toren gegen Mattersburg die Fans von Red Bull Salzburg. Nach dem 4:2-Sieg nimmt der regierende Meister wieder Kurs in Richtung BundesligaTabellenspitze.
Schon die ersten Sekunden nach Anpfiff ließen erahnen, dass Jonatan Soriano an diesem Tag für Furore sorgen könnte. Nach zehn Sekunden gab der Kapitän von Fußballmeister Red Bull Salzburg erstmals seine Visitenkarte bei den Mattersburgern ab.
Es war der Anfang einer SorianoGala, die mit drei hervorragend herausgespielten Toren und einem sicher verwandelten Elfmetertreffer des 30-Jährigen sowie einem Geburtstagsständchen der jubelnden Fans enden sollte. Am 24. September hatte Soriano seinen Geburtstag gefeiert, hatte mit seiner Familie bei einem Besuch am Rupertikirtag Kraft für die bevorstehenden Auf- gaben getankt, zwei Tage später beschenkte sich Salzburgs Toptorjäger selbst. Bereits zum zwölften Mal in seiner Red-Bull-Zeit erzielte der immer bescheidene Toptorjäger in einem Spiel mehr als zwei Tore. Wie immer, wenn Soriano mehr als zwei Treffer erzielte, nahm er den Matchball als Erinnerung mit nach Hause, ließ ihn von seinen Teamkollegen unterschreiben. „Es war eine wunderschöne Woche, aber wir müssen alle auf dem Boden bleiben. Die vier Tore sind schon wieder Vergangenheit“, sagte Soriano, der auch als 30-Jähriger noch topmotiviert ist. „Ich will immer spielen und ich bin zwar jetzt 30 Jahre alt, aber mein Herz ist noch jung.“
Das soll am Sonntag Rapid zu spüren bekommen. Die Hütteldor- fer sind jedenfalls gewarnt, werden auf Soriano ganz besonders aufpassen. Auch Rapid-Trainer Zoran Barisic weiß, dass ein Schlüssel zum Erfolg darin liegt, Soriano die Spielfreude zu nehmen.
Die hat der Bullen-Kapitän scheinbar wiedergefunden. Nach einem durchwachsenen Saisonstart mit vielen Verletzungen und einem möglichen Transfer zu Leverkusen wirkte Soriano gegen Mattersburg völlig losgelöst. „Er weiß wieder, wo er hingehört“, sagte auch SalzburgTrainer Peter Zeidler. In 110 Bundesligaspielen für die Bullen hat Soriano 97 Mal getroffen – sensationell und unfassbar. „Er ist schon fast wieder der Alte, denn er braucht eine familiäre Atmosphäre und diese Emotionalität“, sagte Zeidler und richtete „ein Dankeschön“an Sorianos Ehefrau. Die hatte am Donnerstag zum 30. Geburtstag ohne dessen Wissen die versammelte Mannschaft zum Abendessen eingeladen. „Das war eine sehr wichtige Trainingseinheit. So etwas schweißt zusammen“, meinte Zeidler.
Vier Tore in einem Spiel, da kam auch Sorianos Sturmpartner Omer Damari ins Schwärmen: „Jonatan ist der beste Spieler der Liga, einfach fantastisch. Ich bin froh, mit ihm spielen zu dürfen.“Dabei hatte auch Damari nach seiner langen Verletzungspause starke Szenen. Er harmonierte mit dem Toptorjäger prächtig. Soriano und Damari, die beiden werden noch viele Abwehrreihen vor große Probleme stellen.