17.000 neue Flüchtlinge
Zustrom hält weiter an. Keine Transporte aus dem Süden nach Salzburg.
Der Zustrom von Flüchtlingen nach Österreich hat auch am Sonntag weiter angehalten. Im Burgenland trafen nach Schätzungen der Polizei bis zum späten Vormittag etwa 5000 Menschen ein. Am Samstag hatten rund 12.000 Flüchtlinge das Burgenland erreicht – ergibt rund 17.000 Grenzübertritte am vergangenen Wochenende. Am Samstag waren etwa 3000 Personen von Nickelsdorf aus mit Bussen und Zügen in Transitquartiere gebracht worden. Viele Flüchtlinge nahmen laut Landespolizeidirektion Burgenland auch Taxis in Anspruch.
13.000 Menschen hätten die Nacht auf Sonntag in betreuten Notquartieren verbracht, sagte Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, der APA. Unsicherheit gebe es wegen der möglichen Einstellung der Sonderzüge nach Deutschland.
Aus den Notunterkünften im Süden Österreichs sind deshalb am Sonntag vorerst keine Weitertransporte von Flüchtlingen nach Salzburg geplant gewesen. Wie weiter verfahren wird, sollte Deutschland keine Flüchtlinge mehr übernehmen, war zunächst offen. In den steirischen Notquartieren waren am Sonntagvormittag rund 1500 Personen untergebracht. Im Klagenfurter Notquartier befanden sich 526 Migranten, in der Früh war außerdem das Villacher Notquartier mit 360 Personen belegt wor- den. Freie Kapazitäten waren laut Polizei noch vorhanden. An der Grenze zu Slowenien war die Lage in Kärnten wie in der Steiermark weiter ruhig, eine Änderung dieser Situation war nicht in Sicht.
Rund 300 Flüchtlinge aus Kärntner Notquartieren sollten im Laufe des Sonntags nach Kufstein in Tirol verlegt werden. 100 Personen aus der Unterkunft am Klagenfurter Südring seien am Nachmittag bereits in zwei Bussen unterwegs gewesen, sagte Polizeisprecher Markus Dexl. Rund 200 weitere Migranten sollen noch am Sonntag in einem Sonderzug nach Kufstein gebracht werden. In Tirol und auch im Innenministerium wusste man am frühen Nachmittag jedoch nichts vom geplanten Sonderzug.