Tiroler holt historisches Gold im Radsport
Felix Gall krönte sich zum ersten österreichischen Radweltmeister.
Erstmals in der Radsportgeschichte hat Österreich einen Straßenweltmeister. Der Osttiroler Felix Gall gewann am Samstag bei den Titelkämpfen in Richmond/Virginia das Straßenrennen der Junioren. Er setzte sich nach acht Runden zu je 16,2 km bzw. insgesamt 129,8 Kilometern im Dauerregen im Sprint vor dem Franzosen Clément Betouigt-Suire und eine Sekunde vor dem Dänen Rasmus Pedersen durch.
Gall hatte sich schon rund zwölf Kilometer vor dem Ziel abgesetzt. „Es wollte einfach keiner fahren“, sagte er nach der Siegerehrung. „Das Tempo war nicht hoch und keiner wollte das Ruder übernehmen. Da habe ich mir gedacht, ich probiere es.“Das große ÖRV-Talent löste sich, wurde aber vor dem Ziel wieder eingeholt. Doch der 17-Jährige suchte ein zweites Mal seine Chance. „Auch wenn es nur ein paar Zentimeter waren – ich habe es ins Ziel gebracht. Das Rennen hätte nicht viel länger sein dürfen“, meinte der EM-4. und WM-34. im Zeitfahren. Nach der Siegerehrung und den Interviews realisierte Gall langsam, was er geschafft hatte: „Die Siegerehrung war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war so angespannt. Aber schön langsam geht es wieder.“ÖRV-Junioren-National- coach Jure Pavlic war begeistert. „Die Freude ist riesengroß nach diesem WM-Titel. Die letzten fünf Kilometer dauerten für uns wie zwei Stunden. Das Rennen war hoch kompliziert. Felix ist ein wahnsinniges Talent.“
IAM-Profi Stefan Denifl weiß Galls Erfolg besonders gut einzuschätzen: „Brutal! Weltmeister zu werden ist etwas Geniales, davon träumt jeder. Es ist kein Wunder, dass so viele Österreicher den Sprung in internationale Teams heuer geschafft haben.“
ÖRV-Präsident Otto Flum sah das Verbandskonzept der verstärkten Nachwuchsförderung bestätigt: „Das heute überstrahlt alles.“Gall ist Hobby-Triathlet und erst heuer voll in den Radrennsport eingestiegen.