„An der Grenze frieren die kleinen Kinder“
Frostig ging es am Wochenende in der Flüchtlingscausa zwischen Stadt und Land Salzburg zu. Bgm. Heinz Schaden (SPÖ) fordert mehr Unterstützung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und zeigt sich nach „endlosen nervigen Gesprächen erleichtert“. SN: Sie klagen darüber, dass das Land die Stadt in der Flüchtlingscausa zu wenig unterstützt. Was ist das Problem? Schaden: Wir sind personell am Limit. Wir können unser Team von Hauptbahnhof nicht für die Grenze duplizieren. Dort brauchen wir Unterstützung. Wir haben nun vereinbart, dass das Land drei Personen aus dem Katastrophenschutz an die Grenze entsendet und den Einsatz dort finanziert. Wissen Sie, wir klären in stundenlangen Gesprächen Formalitäten, während Kinder an der Grenze frieren. SN: Sollten ab heute tatsächlich keine Sonderzüge mehr fahren, was heißt das für Salzburg? Dass die Lage noch dramatischer wird. Dass noch mehr Menschen tagelang geduldig an der Grenze warten werden. Wir haben Graz, Linz und Wien schon mehrmals gebeten, keine weiteren Flüchtlinge nach Salzburg zu bringen. SN: Wo wollen Sie die zusätzlichen Flüchtlinge unterbringen? Das Land wird versuchen, in der alten Autobahnmeisterei mehr Flüchtlinge unterzubringen. Aber viele Flüchtlinge wollen mit der Grenze vor der Nase, mit dem Ziel vor Augen keinen Zentimeter mehr zurück. Diese Leute sind hoch zivilisiert. Sie warten geduldig, ein, zwei Tage lang, bis sie über die Grenze dürfen. Das ist schon sehr beeindruckend. Es wäre wichtig, das ehemalige Grenzgebäude optimaler für die Flüchtlinge zu nützen. Derzeit wird ein großer Teil für die Unterbringung von Spenden genützt.