Mit radikalen Islamisten bestens vernetzt
schimpft er auf die „Kuffar“, die „Ungläubigen“und lobt Terrorpaten Osama Bin Laden.
Tejma soll laut den Ermittlungsakten, die den SN vorliegen, zudem Kontakte zu radikalen Islamisten in Deutschland und im Balkan gehabt haben. In der Altun-Alem-Moschee im zweiten Wiener Gemeindebezirk soll er laut Ermittlern zwei Jahre lang für den Dschihad geworben haben. Laut Staatsanwaltschaft Graz hat er mindestens 14 IS-Kämpfer angeworben. 52 IS-Kämpfer sollen aus dem Umfeld der Moschee kommen. „Er war wie ein Popstar unter seinen jungen Anhängern“, erklärt ein Ermittler.
Einer seiner Jünger war laut Akt der 28-jährige Mucharbek T. Der Tschetschene soll im Sommer 2014 für den IS gekämpft und gemordet haben. Auch in seinem Fall ist die Anklage nun fertig. Laut der zuständigen Staatsanwaltschaft in Graz sind beide Anklagen, gegen T. und Ebu Tejma, noch nicht rechtskräftig. Außerdem könnten noch weitere Anklagen folgen.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden mutmaßlichen Dschihadisten Mitgliedschaft bei einer Terrorvereinigung und bei einer kriminellen Organisation vor. Im Fall des 28-jährigen Tschetschenen kommen noch Mord und Nötigung aufgrund seiner Kampfhandlungen in Syrien hinzu. Die Staatsanwaltschaft wirft Ebu Tejma die Anstif- tung zu diesen terroristischen Taten vor. „Er plädiert auf nicht schuldig“, erklärt sein Anwalt, Jürgen Stephan Mertens. Laut Justiz ist beim Prozess nächstes Jahr mit hohen Sicherheitsmaßnahmen zu rechnen.
Auch schon im Vorfeld erwies sich der Fall als schwierig. So machte die angefallene Datenmenge den Ermittlern zu schaffen. Bei dem Anti-Terror-Einsatz im Vorjahr wurden 1,7 Terabyte an Propagandamaterial sichergestellt. Das entspricht rund 18 Millionen digitalen Bildern.