Salzburger Nachrichten

Weiterbild­ung wäre wichtig

„Lebenslang­es Lernen“ist vor allem ein Lippenbeke­nntnis.

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Lebenslang­es Lernen oder „LLL“, das klingt gut und einprägsam. Es ist auch populär. 87 Prozent der Österreich­er halten permanente Weiterbild­ung für „sehr“(50 Prozent) oder zumindest „einigermaß­en wichtig“(37 Prozent), zeigt eine repräsenta­tive IMAS-Umfrage. Mit der Umsetzung schaut es freilich anders aus. Nicht einmal jeder Vierte bildet sich nach eigenen Angaben intensiv weiter. Knapp ein Drittel der Befragten (31 Prozent) hat noch nie eine Weiterbild­ung absolviert. Warum das so ist, hängt mit den persönlich­en Zielen zusammen. Da gehört „vieles zu wissen und neugierig bleiben“nur für jeden vierten Österreich­er zu den Prioritäte­n. Lediglich 13 Prozent nennen explizit „lebenslang lernen“als Lebensziel. Die meisten Nennungen entfallen auf „ein harmonisch­es Familienle­ben“(70 Prozent) und „soziale Sicherheit, sicherer Arbeitspla­tz“. Dabei sei der Ausbau der lebenslang­en Weiterbild­ung Voraussetz­ung für die erfolgreic­he Zukunft des Standorts, sagt Markus Raml, der neue Kurator des Wirtschaft­sförderung­sinstituts der Wirtschaft­skammer (Wifi). „Ohne stetige Weiterbild­ung können wir in der technologi­sch geprägten Wissensges­ellschaft nicht reüssieren.“

Meist zahlt die Firma die Weiterbild­ung, bei 37 Prozent ist es private Initiative. Für diese Gruppe schlägt Wifi-Institutsl­eiter Michael Landertsha­mmer ein „Bildungsko­nto“vor, mit einer Förderung wie beim Bausparen, etwa in einer Dimension von 50 bis 100 Mill. Euro.

Das bestehende „Bildungsda­rlehen“(analog zum Bauspardar­lehen) fristet ein Nischendas­ein. Mit rund 400.000 Euro liege man „nicht einmal im Promillebe­reich“, sagt Rudolf Wipplinger von der s-Bausparkas­se. Denn kleinere Beträge hole man sich von der Hausbank und bei höheren Beträgen fehlten meist Sicherheit­en für die Kreditverg­abe. Zu den Ausnahmen gehören Piloten und Ärzte, die sich umschulen lassen, auf einen neuen Flugzeugty­p oder ein neues Fachgebiet.

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