Drogendealer beraubt? Vier Burschen vor Gericht
Weil sie in einer Augustnacht versucht haben sollen, zwei Haschischdealer zu überfallen und ihres „Grases“zu berauben, saßen am Dienstag vier Burschen im Alter zwischen 17 und 21 Jahren am Landesgericht auf der Anklagebank. Die angebliche Tat ereignete sich laut Staatsanwalt Mathias Haidinger um Mitternacht in Neumarkt am Wallersee: „Die Angeklagten hatten einen Schlagring und ein Messer dabei und waren maskiert. Sie versuchten, den zwei Dealern, einem Afghanen und einem Pakistaner, gewaltsam 500 Gramm Cannabis zu rauben. Anschließend flüchtete das Quartett mit dem Auto ihrer Opfer. Sie landeten jedoch im Straßengraben.“
Der Staatsanwalt stützte seine Anklage im Wesentlichen auf die Aussagen eines Freundes des 19jährigen Drittangeklagten (Verteidiger: RA Guido Leitgeb): „Der Drittangeklagte hat dem Freund gleich danach erzählt, dass er und die Mitangeklagten geplant hatten, die Dealer, mit denen eine Suchtgiftübergabe vereinbart war, zu berauben“, so Haidinger.
Während der Dritt- und der 21jährige Viertangeklagte (Verteidiger RA Alexander Rehrl) prinzipiell geständig waren, bestritten Erstangeklagter (17) und Zweitbeschuldigter (20), verteidigt von RA Robert Morianz und RA Karl Wampl, den angelasteten versuchten schweren Raub: „Mein Mandant wusste nur, dass damals ein Drogengeschäft ablaufen sollte. Die Dealer waren zu fünft, nicht nur zu zweit. Letztlich kam es zu einem Raufhandel, aber Messer war gar keines im Spiel und Schlagring wurde auch keiner eingesetzt“, betonte Anwalt Morianz.
Die Angeklagten erhielten wegen Raubes ohne Waffen bedingte Haftstrafen zwischen zwölf und 15 Monaten.