Der Geschmack des Gailtales
Die Kulturdoku-Serie des ORF führt in den Süden Österreichs.
WIEN. Zum zehnten Mal machte sich der Kärntner Gastrosoph, Verleger und Autor Lojze Wieser auf die Suche nach dem „Geschmack Europas“, wie die kulturell-kulinarische Serie heißt. Gemeinsam mit Martin Traxl – ebenfalls Kärntner – bereiste Wieser im Sommer das Gailtal, man musste also diesmal nicht weit fahren, um die Besonderheiten zu finden.
Abgesehen davon, dass sich die „Forscher“und die „Objekte“bestens unterhalten konnten. Das Gailtal ist geprägt vom Durchzug der Völker und von der spürbaren Nähe anderer Kulturen.
Das Filmteam von Produzent und Kameramann Heribert Senegacnik traf auf Leute, die einerseits – wie der Künstler Cornelius Kolig – besonders eigenwillig sind, andererseits Menschen, die über ein Wissen verfügen, das sie bewahren und weitergeben. Sei es die Herstellung der Kärntner Kasnudeln, in diesem Falle „Gailtaler Krapfen“, oder des Gailtaler Specks und Almkäses: Es ist einnehmend, wie diese speziellen Kulturgüter gehütet und gepflegt werden.
Und es ist geradezu rührend, wie Lojze Wieser beim „Krendeln“der Kärntner Nudel scheitert, obwohl es so leicht aussieht. Und eben das ist die Kunst. Und natürlich ist auch das „Windische“, wie das Slowenische genannt wird, in der Gegend präsent, zeigt sich in Bräuchen und Traditionen und auch in den Speisen. Es ist vielleicht nicht das spektakulärste aller Kärntner Täler, aber überaus liebenswürdig.
Lojze Wieser traf auf Fliegenfischer an der Gail, aber auch auf Holzknechte, die mit Norikerpferden ihr Holz ins Tal zogen wie vor Hunderten von Jahren. Die poetischen Bilder und die Begegnungen machen „Geschmack“.
TV.