Integration braucht die Hilfe der Bürger
Die Österreicherinnen und Österreicher haben ein großes Herz für Flüchtlinge. Viele Hilfsaktionen beweisen das. Aber sie haben auch ein Bauchgefühl. Und das sagt ihnen: Jetzt ist es genug.
Es ist müßig, über die Motive für diese Ablehnung zu diskutieren. Und ob sie berechtigt, unberechtigt oder nur egoistisch sind. Fakt ist: Für zwei Drittel der Bevölkerung sind neue Asylbewerber in Österreich nicht mehr willkommen.
Die Angst vor Wohlstandsund Jobverlust sowie Sorge um die Sicherheit hat nicht nur die weniger gebildeten, ärmeren Bevölkerungsschichten erfasst, die den Konkurrenzdruck um Beschäftigung, Wohnung und Sozialleistungen durch anerkannte Flüchtlinge fürchten.
Längst sagen auch Universitätsprofessoren, Ärztinnen, ITTechniker, Gewerbetreibende, Fabrikanten und Künstlerinnen: So kann es nicht weitergehen. Auch viele junge, weltoffene Menschen machen sich ernste Gedanken über ihre Zukunft. Das Unbehagen mit der Flüchtlingskrise hat weite Teile der Bevölkerung erfasst.
81.000 Menschen haben heuer bereits in Österreich um Asyl angesucht. Viele von ihnen werden es auch bekommen. Sie müssen sich anstrengen, wenn sie Teil unserer Gesellschaft werden wollen. Aber Integration ist keine Einbahnstraße. Ohne Mithilfe der Bürger ist sie unmöglich.
Doch wie soll das funktionieren, wenn die meisten Einheimischen mit Asylbewerbern nichts zu tun haben wollen? (Siehe Umfrage auf Seite 2.) Wie soll unter solchen Umständen die erfolgreiche Einbindung der Neuen in unser Leben jemals gelingen?
Die Voraussetzungen sind schlecht. Sie werden nicht besser, wenn nächstes Jahr noch einmal so viele Flüchtlinge kommen. Und übernächstes Jahr dann wieder. Man wird also über die Grenzen der Aufnahmefähigkeit des Landes und seiner Bevölkerung reden müssen.
Nur wenn es gelingt, den Zustrom von Menschen nach Europa zu bremsen, wird es gelingen, diejenigen, die schon da sind, auch tatsächlich aufzunehmen.