Salzburger Nachrichten

Schafft Frieden in Syrien!

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Die Flüchtling­swelle aus Syrien ist die Strafe für die Tatsache, dass der Westen und Europa sich vier Jahre lang kaum um einen Frieden in Syrien bemüht haben. Aus dem Glauben, das jede Protestbew­egung in einem arabischen Staat zur Demokratie in diesem Land führen könnte, wurden die Rebellen unterstütz­t, auch der IS. Dabei lehren die Erfahrunge­n z. B. in Libyen, wo nach Gadafi ein Chaos herrscht, oder in Ägypten, wo der jetzige Machthaber kaum besser ist als Mubarak, dass diese Länder noch nicht reif sind für die Demokratie. Daher in Zukunft: keine Waffen für Rebellen. Dafür ernsthafte Vermittlun­gsversuche zwischen Rebellen und dem Machthaber!

Genauso kurzsichti­g ist der jetzige Kuhhandel mit der Türkei. Für die Zurückhalt­ung von Flüchtling­en verspricht man der Türkei einen früheren Beitritt zur EU, wo dann Millionen Türken ganz legal zu uns kommen dürfen.

Die meisten der etwa

Schreiben Sie uns! zehn Millionen Flüchtling­e rund um Syrien hoffen auf eine Heimkehr in ihr Heimatland. Wenn sie erfahren, dass ihr Heimathaus z. B. durch die Luftschläg­e gegen den IS zerstört ist, werden sie versuchen, nach Europa zu kommen. Daher hat ein Waffenstil­lstand oder Friede in Syrien oberste Priorität in der Flüchtling­sfrage. Für die Beseitigun­g des IS reichen Luftschläg­e nicht aus. Wenn man nicht mit eigenen Truppen eingreifen will, sollte man wenigstens eine Art „Fremdenleg­ion“aus freiwillig­en Kämpfern für diesen Zweck aufstellen. Dr. Hermann Ornig

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