Ärzte konnten Aarons Finger annähen
Bei einem „Schwertkampf“mit zwei Linealen verlor ein Zwölfjähriger ein Fingerglied. Nach zehn Tagen durfte der Bub das Spital wieder verlassen.
Es war ausgerechnet Aarons bester Freund Andreas, der ihm am Montag vergangener Woche eine schwere Verletzung zufügte. Nach ihrem Unterricht in der 7. Klasse der Mittelschule in Berchtesgaden hatten die beiden noch ein bisschen geblödelt. Sie duellierten sich in einem „Schwertkampf“mit ihren Linealen. Das Problem dabei: Das Lineal von Andreas, ein Werbegeschenk eines Tischlers, hatte eine kleine Klinge eingebaut. Mit einem sauberen Schnitt trennte das Messer das oberste Glied von Aarons Zeigefinger ab. Der Zwölfjährige erzählt, wie er auf die Verletzung reagierte: „Ich bin sofort einen Stock höher gegangen und habe mich bei den Lehrern gemeldet. Die haben mich sofort versorgt und die Rettung gerufen.“Seine Mutter Anna ergänzt: „Er stand richtig unter Schock.“Eine Lehrerin legte das Fingerglied in einen Plastikhandschuh und gab es der Rettung mit.
Eine halbe Stunde nach dem Unfall begannen Kinderchirurg Armin-Johannes Michel und der plastische Chirurg Heinrich Schubert im LKH Salzburg damit, den Finger wieder anzunähen. Vier Stunden dauerte die Operation, die für die Chirurgen eine große Herausforderung war. „Es war zwar ein glatter Schnitt, aber er war sehr schräg, was das Annähen erschwerte“, sagt Schubert.
Bei Erwachsenen würde man in so einem Fall den Finger gleich rückkürzen, da die Chancen auf eine erfolgreiche Replantation sehr gering seien, sagt Kinderchirurg Michel. „Aber bei einem Kind versucht man natürlich alles.“Bei der Operation lief alles gut, aber die ersten beiden Tage danach war noch nicht klar, wie
„Bei einem Kind versucht man in so einer Situation natürlich alles.“
es mit dem Finger weitergeht. „Das war für uns eine große Unsicherheit“, sagt Aarons Mutter Anna. In der Zeit musste sie auch mit ansehen, wie die Ärzte Blutegel an Aarons Finger ansetzten. Das sei keine ungewöhnliche Methode, sagt Roman Metzger, Pri-