Landau will „Integrationsmilliarde“
Caritas-Präsident fordert Maßnahmenbündel in der Flüchtlingskrise.
Mehr Anstrengungen zur Integration von Flüchtlingen fordert Caritas-Präsident Michael Landau von der österreichischen Regierung. Eine „Integrationsmilliarde“sei nötig, vor allem für den Ausbau von Sprachkursen und Ausbildungsangeboten, erklärte Landau gegenüber der Austria Presseagentur.
Entsprechende Angebote seien „kein Akt der Gnade, sondern ein Gebot der Humanität und der wirtschaftlichen Klugheit“, betonte der Caritas-Chef im Neujahrsinterview. Wirtschaftlich und menschlich profitierten nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch Österreich von „gelebter Willkommenskultur, gepaart mit tragfähiger Willkommensstruktur“.
Mit der Aufnahme von Flüchtlingen sei die Regierung 2015 „menschlich richtig und verantwortungsvoll“vorgegangen, hob Landau hervor und sprach rückblickend auch von einer „unglaublich ermutigenden Renaissance der Zivilgesellschaft“.
Für die Zukunft seien in der Asylfrage mehr Zusammenspiel zwischen Bund, Ländern und Gemeinden und rasche und qualitätsvolle Verfahren nötig, wobei der Caritas-Präsident weiterhin von einem „Asyl auf Zeit“abriet: Das Vorhaben sei nur ein „Placebo zur Beruhigung der österreichischen Bevölkerung“und bringe für alle schädliche Nebenwirkungen wie enorme Bürokratie und Kosten sowie massive Behinderung der Integration von Flüchtlingen.
Für die weitere Bewältigung der Flüchtlingskrise forderte Landau ein „Bündel an Maßnahmen“. Nötig seien etwa gemeinsame und verbindliche Standards im Asylbereich, ohne die selbst ein verbindlicher Verteilungsschlüssel statt zu Solidarität bloß zu mehr Ungerechtigkeit führe.