Friedliche Partys zu Silvester
600.000 Menschen trotzten der Terrorwarnung und feierten in Wien den Jahreswechsel. „Weitgehend ruhig“, wie die Polizei betont. Weltweit kam es zu keinen größeren Zwischenfällen.
Die 26. Ausgabe des Wiener Silvesterpfads hat rund 600.000 Besucher in die Innenstadt gelockt. „Es war eine sehr gute Stimmung“, sagte Stadt-Wien-Marketing-Chef Michael Draxler. Auch mit der Zahl der Besucher ist der Veranstalter überaus zufrieden, obwohl es sich um keinen neuen Rekord handelt. Nennenswerte Zwischenfälle habe es keine gegeben: „Es ist nichts passiert, und das ist die gute Nachricht.“
Im Vorfeld hatte eine Terrorwarnung den Event überschattet. Als Reaktion darauf wurde das Polizeiaufgebot aufgestockt und die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Allein in der Innenstadt waren in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mehr als 500 Exekutivbeamte im Einsatz. Die Festbesucher ließen sich jedenfalls von der Anschlagsdrohung nicht beirren. Auch das kalte Wetter tat der guten Laune keinen Abbruch, obwohl es gegen Mitternacht mit Minusgraden immer frostiger wurde. Das Partyvolk feierte den Jahreswechsel an 13 Standorten in der City beziehungsweise im Prater und der Seestadt Aspern. Programm-Highlights des Abends waren die Feuerwerke, die am Rathausplatz und im Prater gezündet wurden.
Bei den „städtischen Raketen“handelte es sich übrigens um die einzigen erlaubten Feuerwerkskörper auf dem Pfad. Nach dem Silvester-Schlusspfiff um zwei Uhr früh wurde fleißig geputzt: Ein 146 Mann starker Putztrupp der MA 48 machte sich daran, den von den Nachtschwärmern zurückgelassenen Müll zu beseitigen. In der Nacht kamen 14 Kehrmaschinen, ein Multilift, drei Müllwagen sowie 18 Pritschenwagen und Kleinladegeräte zum Einsatz.
Mit friedlichen Partys, buntem Feuerwerk und viel Musik haben Menschen in aller Welt das Jahr 2016 begrüßt. Mit dem traditionellen „Balldrop“feierte New York am Times Square in das neue Jahr. Eine Minute vor Mitternacht setzte sich ein großer Kristallball an einer gut 20 Meter hohen Stange am berühmtesten Teil des Broadways in Bewegung und erstrahlte pünktlich zum neuen Jahr. Nach Angaben der Veranstalter wurde es von mehr als einer Million Menschen begrüßt. Feuerwerk gab es ebenso wenig wie Alkohol.
Big Ben in London schlägt zwölf – und Großbritannien begrüßt das neue Jahr 2016. Zehntausende Menschen strömten in der Hauptstadt an das Themse-Ufer, um das traditionelle Megafeuerwerk am Riesenrad London Eye zu verfolgen. Doch nur wer im Vorfeld ein gut 13 Euro teures Ticket ergattert hatte, konnte direkt an den Fluss – die anderen Menschen mussten das Spektakel aus der Entfernung beobachten. In Paris wurde nach den Anschlägen vom 13. November ohne Feuerwerk gefeiert. Auf der Prachtavenue Champs-Élysées versammelten sich in gedämpfter Stimmung Touristen und Einheimische. Allerdings waren es laut Polizei deutlich weniger als die 650.000 des vergangenen Jahres. 11.000 Polizisten und Feuerwehrleute waren im Einsatz, 2000 mehr als zum vergangenen Jahreswechsel. Die Zonen um Champs-Élysées und Eiffelturm waren weiträumig abgesperrt und kontrolliert, selbst Flaschen waren in diesen Bereichen verboten.
Am anderen Ende der Welt hatte das Jahr 2016 schon viele Stunden früher begonnen. Mit einem spektakulären und farbenprächtigen Feuerwerk feierten die Menschen in Sydney friedlich und ausgelassen ins neue Jahr. Schätzungen zufolge versammelten sich rund 1,6 Millionen zur größten Silvesterparty in Australien.