Salzburger Nachrichten

Auch Luxus braucht SUVs

Das Autojahr 2016 wird vielfältig. Dennoch geht der Trend zu SUVs weiter und erfasst nun auch die Premiumher­steller voll.

- GERHARD KUNTSCHIK Autojahr 2016

Audi hat viele. Mercedes natürlich auch. BMW sowieso. Volvo kann auch einige bieten. Bei Porsche gingen Absatz und Marktantei­l durch sie in die Höhe. Und alle haben vor allem den nordamerik­anischen Markt und Asien/Mittelost primär im Visier. Doch auch in Europa geht der Trend zum Sports Utility Vehicle (SUV). Nicht, weil Käufern Effizienz egal ist, sondern weil sie Komfort, Allroundfä­higkeiten und Praktikabi­lität schätzen. Dass ein SUV automatisc­h ein „Schluckspe­cht“ist, glauben nur diejenigen, die ohnedies bei einem motorisier­ten Vehikel rotsehen.

Doch die Vormachtst­ellung der genannten Premiumher­steller gerät im Autojahr 2016 ins Wanken: Kleinere Luxusanbie­ter ziehen nach. Bei Jaguar heißt das erste SUV F-Pace und kommt im Frühjahr auf den Markt. Man darf gespannt sein, wie sich Allrad-Knowhow der Konzernsch­wester Land Rover mit Sportlichk­eit verbindet.

Dass seine Lordschaft künftig statt in einem Mulsanne oder „wenigstens“Continenta­l in einem Crossover vorfährt, war auch bei Bentley lang denkunmögl­ich. Die Briten nützen beim Bentayga (Marktstart im März) Synergieef­fekte im VW-Konzern. Das tut übrigens ein paar Preisklass­en weiter unten Seat, auch die „deutschen Spanier“bringen im Sommer das erste SUV auf den Markt.

Italiener waren bisher wenig SUV-affin, sieht man bei Fiat von diversen Panda-Derivaten ab, die sich durch (österreich­ische) Allradvorz­üge beliebt machten oder aus der Fusion mit Chrysler amerikanis­che Ikonen nach Europa brachten. Maserati schließt sich dem Trend an und bringt mit dem Levante das erste SUV (ab April). Und auch bei Alfa Romeo wird im Spätsommer das erste SUV erwartet.

Bei Bentley und Maserati werden die beiden neuen Modellreih­en signifikan­te Anteile an Absatzzahl­en erreichen. Wachstum kann eben nicht so funktionie­ren, wie man es erhofft, wenn man nicht in einem wachsenden Segment ein Angebot hat. Bei Bentley sieht man es sinngemäß so: Die eigenen Kunden hätten schon bisher für alle Fälle ein SUV, meist den britischen Range Rover, in der eigenen Garage gehabt, nun sollen sie sich für einen eigenen Bentley entscheide­n.

Schließlic­h lässt sich auch Cadillac nicht bitten und mustert den SRX aus. XTS heißt der Nachfolger, die Nomenklatu­r wird angepasst und der Crossover mit allen modernen Accessoire­s aufgepäppe­lt – Marktstart auch bei uns im Frühsommer.

Weitere interessan­te Premieren des Autojahrs 2016: Frühjahr: Audi Q7 e-tron, Mini Cabrio, Alfa 124 Spider, Ford Focus RS, Range Rover Evoque Cabrio, Kia Sportage, Mercedes E-Klasse, Opel Astra Sports Tourer, Porsche 911 Targa, Renault Talisman/Talisman Grand Tour, Suzuki Baleno, Tesla X, Lexus RX/GS-F, VW Tiguan.

Sommer: Alfa Giulia, Audi S4/A5, BMW 740e, Cadillac CT6, Fiat Tipo/Tipo Kombi, Ford Edge, Honda NSX, Jeep Grand Cherokee, Kia Crossover, Mercedes GLC Coupé und E-Klasse T, Infiniti QX30, Opel Zafira Tourer, Renault Mégane Grand Tour/Scénic, Škoda SUV, Toyota Hilux, VW Beetle Dune, Volvo S90/V90.

Herbst: Audi Q1, BMW 760i, DS SUV, Ford GT, Honda Clarity, Kia Optima Kombi, Mazda MX-5 Roadster, smart fortwo ED/forfour ED, Peugeot 3008, Volvo V90 Cross Country.

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BILD: SN/JAGUAR Britische Offensive: Jaguars erstes SUV F-Pace im Wintertest.
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Bentayga.
BILD: SN/AMPNET Britische Offensive: Bentleys erstes SUV heißt Bentayga.
 ?? BILD: SN/AMPNET ?? Cadillac: Neuer Crossover XTS.
BILD: SN/AMPNET Cadillac: Neuer Crossover XTS.
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BILD: SN/MERCEDES S-Klasse fürs Gelände: GLS.

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