Stronach bandelt jetzt mit FPÖ an
Helmut Naderer wird (wieder) zum FPÖ-Verbündeten im Landtag.
SALZBURG. Helmut Naderer war bei der FPÖ, bei den Freien Demokraten Salzburgs, beim BZÖ, bei den Freien Wählern Seekirchen, derzeit ist er beim Team Stronach. Und macht nun wieder der FPÖ Avancen – nachdem die Stronach-Partei von LH Wilfried Haslauer (ÖVP) aus der Regierungskoalition geworfen worden ist.
Konkret stellt der Klubobmann des Team Stronach der einzigen FPÖ-Abgeordneten im Landtag, Marlies SteinerWieser, „die Infrastruktur unseres Klubs zur Verfügung“. Form nahm dies bereits bei der letzten Landtagssitzung am 16. Dezember an. Sieben gemeinsame Initiativen hätten Team Stronach und FPÖ eingebracht, berichtet Naderer.
Hintergrund ist, dass die einzige FPÖ-Abgeordnete ohne „Hilfe von außen“weder Anträge einbringen noch schriftliche Anfragen stellen könnte. Steiner-Wieser sei eine „lässige Frau“, die FPÖSpitzen um Andreas Schöppl beurteilt Naderer „positiv neutral“. Annäherungsversuche, mit denen Naderer bei Andreas Schöppl zumindest offiziell abblitzt: „Das hätte er vielleicht gern, aber hier gibt es kein Nahverhältnis“, sagt er. Wobei: „Sachliche Zusammenarbeit“wolle man „natürlich mit keiner Partei ausschließen“.
Währenddessen bastelt der frühere Team-Stronach-Landesrat, nun parteifrei, ebenfalls an seiner politischen Zukunft: Für Verkehrs- und Wohnbaureferent Hans Mayr scheint viel für die Gründung einer eigenen Namensliste zu sprechen. Einige Namen gibt es bereits: Es sind ehemalige Bezirksspitzen des Team Stronach, welche laut Mayr an seiner Seite stünden. Da ist der Mittersiller Touristiker Sepp Wimmer, der aufgrund mutmaßlicher genetischer Verwandtschaft zum Alpenmenschen „Ötzi“Schlagzeilen machte. Weiters Versicherungskaufmann Anton Millinger aus St. Martin bei Lofer, Medizintechniker Christian Seer aus St. Johann, der Halleiner Zinkenstüberl-Wirt Christian Lindner, der Oberndorfer Gemeindemandatar Christoph Thür – und Otto Konrad, der als Fraktionsloser im Landtag sitzt.
Bewegen dürfte sich 2016 auch bei der SPÖ einiges: Nachwuchs- hoffnung Tarik Mete dürfte als Karenzvertretung für Nicole Solarz in den Landtag einziehen – ob Parteichef Walter Steidl die weitere Verjüngungskur seines Klubs zustande bringt, ist offen.
Ebenso offen ist, wer in der Stadt-SPÖ die Nachfolge von Heinz Schaden antritt. Sollten am Ende Bernhard Auinger und Anja Hagenauer in der Stadtregierung landen, wäre der Posten eines stv. Landtagsklubchefs als „Trostpreis“für Michael Wanner nicht auszuschließen.
Gleich vier Konkurrenten müssen sich 2016 ausmachen, wer neuer FPÖ-Chef wird. Hermann Stöllner, Andreas Hochwimmer, Volker Reifenberger und Marlene Svazek sind im Rennen. Anders sieht es in der städtischen Bürgerliste aus: Für Stadtrat Johann Padutsch und Helmut Hüttinger ist nach wie vor kein plausibler Ersatz in Sicht.
„Namensliste ist sicherlich das Naheliegendste.“