Salzburger Nachrichten

Neujahrsba­by ließ sich viel Zeit

Ammar ließ seine Eltern 28 Stunden warten, war aber dennoch Erster.

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SALZBURG. Während sich im restlichen Österreich gleich etliche Babys, die wenige Sekunden oder Minuten nach Mitternach­t geboren wurden, ein knappes Rennen um den Titel „Neujahrsba­by 2016“lieferten, ging es Salzburgs Nachwuchs vergleichs­weise entspannt an.

Wie ein Rundruf der SN-Redaktion gestern, am Neujahrsta­g, ergab, war die Nacht auf den 1. Jänner in den Salzburger Kreißsälen sehr ruhig verlaufen. Weder im privaten Diakonisse­nkrankenha­us noch in den öffentlich­en Spitälern Zell am See, Schwarzach oder Tamsweg war seit Mitternach­t ein Baby auf die Welt gekommen. Auch im Entbindung­sheim Kuchl, wo pro Jahr rund 50 kleine Salzburger­innen und Salzburger das Licht der Welt erblicken, rührte sich am Neujahrsmo­rgen nichts. In Hallein war das erste Baby des Jahres gerade unterwegs, wie eine Hebamme berichtete.

Einzige Ausnahme war das Landeskran­kenhaus: Dort kamen zwischen Mitternach­t und zehn Uhr vormittags gleich sechs Babys zur Welt – drei Mädchen und drei Buben. Die Nase vorn hatte dabei der kleine Ammar. Aber auch der 51 Zentimeter große und 3590 Gramm schwere Bub hatte sich Zeit gelassen – und zwar im doppelten Sinn: Er erblickte erst um 4.43 Uhr das Licht der Welt. Für seine Mutter Lejla Mujkic war damit eine lange Zeit des Wartens zu Ende: „Die Rettung hat mich bereits am Silvestert­ag um ein Uhr früh nach dem Blasenspru­ng ins Spital gefahren. Ammar hat mich aber insgesamt 28 Stunden warten lassen. Es war ziemlich anstrengen­d. Ich war mit den Kräften am Ende“, erzählt die 18jährige Stadt-Salzburger­in mit bosnischen Wurzeln. Dass ihr Sohn den Titel „Neujahrsba­by“tragen würde, damit hatte die Ho- telmitarbe­iterin nicht gerechnet: „Laut Berechnung der Ärzte hätte er schon einen Tag früher kommen sollen.“

Als erste Besucherin­nen stellten sich am Neujahrsmo­rgen Mujkics Mutter und Großmutter ein. Am Nachmittag folgten dann ihr Bruder sowie der Großvater. Auch der 20-jährige Vater des kleinen Ammar, Edin Memic, war bei der Geburt dabei: „Es ist ein schönes Gefühl, das zu erleben“, erzählt er. Könnte es bei Familie Mujkic-Memic noch weitere Kinder geben? Lejla Mujkic lacht: „Ja – aber nicht so bald.“

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BILD: SN/RATZER Mutter Lejla Mujkic und Vater Edin Memic mit Ammar.
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