Salzburger Nachrichten

Lasst den Neurologen arbeiten

- 5721 Piesendorf 5102 Anthering

Als Pinzgaueri­n muss ich mittlerwei­le froh sein, dass ich überhaupt noch eine medizinisc­he Betreuung im eigenen Bezirk erhalte. Jetzt will das Land bzw. der „Masterplan“aus Wien, dass wir für neurologis­che Behandlung­en nach Schwarzach fahren. Das kann es ja nicht sein!

Von uns in Piesendorf, bekanntlic­h noch nicht das Ende der Welt, dauert das 45 Minuten mit dem Auto und 90 Minuten mit Bus und Bahn – pro Fahrtstrec­ke – und, da es meist nicht bei einem Termin bleibt, womöglich mehrmals wöchentlic­h. Das ist unmenschli­ch und „Schmerzpat­ienten“wie Personen mit z. B. Bandscheib­enerkranku­ngen oder Migränepat­ienten nicht zumutbar.

Unser Spitalsref­erent Christian Stöckl sollte die Damen und Herren aus Wien mal zu uns einladen und die Strecke gemeinsam mit den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln zurücklege­n. Wir haben einen sehr guten Neurologen in Zell am See, der Großteil der Fälle kann von ihm betreut werden, dazu braucht es keinen Cent mehr. Die wenigen schwierige­n Fälle können ja immer noch in Schwarzach übernommen werden. Mag. Andrea Schwabegge­r nicht vorstellen, dass die dreispurig­e, zum Teil vierspurig­e Tangente in Wien mit Tempo 100 sicherer zu befahren ist. Argumente wie „gefährlich­er Fahrspurwe­chsel“oder „drängelnde Lkw“werden doch nur benutzt, um den eigenen rücksichts­losen Fahrstil durchzuset­zen. Und dass Lkw mit auf 90 km/h (!)eingestell­tem Tempomat hier in Salzburg unterwegs sind, ist wohl dem Reich der Fabeln zuzuordnen.

Also liebe ewige Nörgler: Schraubt mal euren Egoismus zurück, schaut nach, wo der Blinker zu betätigen ist, haltet genügend Abstand (ja, man zählt 21, 22 . . .), lasst das Telefon ausgeschal­tet und Tempo 80 ist herrlich entspannen­d. Und falls ihr jemals nach Linz oder gar nach Wien kommt: Die Radarkamer­as erwarten euch! Ohne Ausnahme. Harald Fuchs

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