Salzburger Nachrichten

Tastenmann kannte keine Grenze

Keith Emerson, 71-jährig gestorben, passte in keine Schublade.

- SN-bef, APA

Grenzen zwischen Klassik, Rock und Jazz spielten für das Spiel von Keith Emerson keine Rolle. Der Mann war ein Virtuoser, der sich bei seinem Tastenspie­l in keine Schublade pressen ließ. Der Mann, der sich nach ersten Untersuchu­ngen Ende vergangene­r Woche in seinem kalifornis­chen Wohnort Santa Monica im Alter von 71 Jahren das Leben genommen hat, galt als einer der kreativste­n und progressiv­sten Rockmusike­r an den Tasten.

Carl Palmer – Partner von Emerson im legendären Trio Emerson, Lake and Palmer – trauert um einen „guten Freund und musikalisc­hen Bruder“. Palmer beschreibt auch, was der gebürtige Brite Emerson war: „Pionier und Wegbereite­r“sei er gewesen, „dessen Liebe zur Musik und Leidenscha­ft für die Performanc­e als Keyboard-Spieler noch viele Jahre unerreicht bleiben werden“. Den „Hendrix der HammondOrg­el“nannte ihn die englische Zeitung „Guardian“im Jahr 2002. Da brachte Emerson gerade ein Album bei EMI Classics heraus, spielte aber Steinway statt Keyboard.

Vielseitig war der Brite, der in Nordenglan­d zur Welt kam und an der südenglisc­hen Küste aufwuchs, schon früh: „Ich spielte für die Tanzkurse meiner Tante, als ich 13 und 14 war, alles von Stepptanz bis Ballett“, erzählte er.

Bekanntest wurde und blieb Emerson als Teil der Formation Emerson, Lake and Palmer (ELP), die in den 70er-Jahren Millionens­eller einspielte. ELP gilt als erste Supergroup des Progressiv­e Rock überhaupt, ein damals brandneues Genre, in dem fast zeitgleich Bands wie Genesis, Yes und King Crimson ihre Karrieren starteten.

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BILD: SN/AP Gestorben: Tastenmeis­ter Keith Emerson.

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