Spirale drehte sich nach unten
Es war eine Abfahrtssaison, die mit großen Erwartungen begonnen hat und mit einer ziemlichen Ernüchterung nun endet. Verheißungsvoll war es – leider – nur vor Saisonbeginn. Dann setzte eine Negativspirale ein, die das ganze Team nach unten geführt hat. Eine Spirale aus ausbleibenden Ergebnissen, zu hohen Erwartungen und dann auch noch Verletzungen. Am Ende dieser Entwicklung stand nun Kvitfjell, wo genau noch drei unserer Abfahrer in den Weltcuppunkten lagen.
Dass das Team jetzt in einer Trainerdiskussion steckt, das ist nach so einer Saison nachvollziehbar. Dennoch bin ich kein besonderer Freund von Trainerdiskussionen. Ich kenne das aus meiner eigenen Zeit, da hieß es anfangs auch: Es gibt keinen Nachwuchs mehr und wir haben die falschen Trainer – und binnen kurzer Zeit hat sich das alles geändert.
Aber was kann man jetzt machen? Ich würde den Buschen raten: Testen, testen und nochmals testen – und das Gleiten lernen. Das waren augenscheinlich unsere Schwächen heuer. Ich bin mir nicht sicher, ob wir alle Möglichkeiten in Sachen Abstimmung einerseits und in puncto Gleiten andererseits ausgenutzt haben. Das muss sich ändern. Welcher Trainer das umsetzt, ist wahrscheinlich nicht so wichtig.
Wenn wir heute der Realität ins Auge blicken, dann müssen wir festhalten: Unsere Abfahrer liegen mittlerweile irgendwo zwischen Rang zehn und Rang 20 – besser sind wir nicht. Viele Fahrer wie auch ein Max Franz gehen aber immer mit der Erwartung ins Rennen, dass jetzt ein Platz auf dem Stockerl herausspringen muss – das erzeugt Frust. Vor der letzten Saisonabfahrt in St. Moritz kann ich den Burschen nur raten: Geht ganz ohne Erwartungen in das Rennen und schaut, was dann herauskommt.
Dennoch war nicht alles schlecht heuer: Der positive Ausreißer war Vincent Kriechmayr. Er hat noch eine echte Chance auf die Kugel im Super G – der nächste Schritt in einer tollen Entwicklung.