Salzburgs letztes Aufgebot erzwang Sieg
Stark ersatzgeschwächt, von einer Grippewelle geplagt und trotzdem beherzter: Salzburg schlug zu Beginn des Semifinales den VSV 2:1.
SALZBURG. Die oft diskutierte Frage, ob eine Woche Pause oder eine lange Serie im Play-off als Vorbereitung besser sei, wurde Sonntag klar beantwortet: Red Bull Salzburg bezwang den VSV im ersten Semifinale 2:1 nach Verlängerung – weil die Villacher, die eine Woche Pause hatten, nach einem guten Beginn nicht mehr ins Spiel fanden und in der Verlängerung nicht zusetzen konnten. „Salzburg war besser und hat den Sieg verdient“, meinte VSVCoach Greg Holst danach. Das Siegtor markierte Kapitän Matthias Trattnig, selbst am Donnerstag noch mit Magenvirus im Bett, in der Verlängerung. „Sieben Spiele dürfen kein Thema sein, wir sind Profis“, meinte Trattnig.
Bei Salzburg machten sich die Nachwehen der letzten Woche nur anfangs bemerkbar. Damit ist nicht nur die hart umkämpfte Serie gegen den KAC gemeint, sondern auch eine Grippewelle samt Magenvirus, die durch das Team gezogen ist. So fehlten aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen Andreas Kristler (eine MRI-Untersuchung wird heute über die Schwere seiner Leistenverletzung Aufschluss geben), Manuel Latusa (macht nach seiner Gehirnerschütterung heute wieder einen Fitnesstest in Thalgau), Daniel Welser, der kurzfristig wegen Grippe ausfiel, und Luciano Aquino. Fünf Stürmer auf der Tribüne, das tut auch dem Meister weh. Daher kam Dominique Heinrich neuerlich im Sturm zum Einsatz.
So gab es die erste Schlüsselszene im Spiel schon in Minute fünf: Eric Hunter entwischte den SalzburgVerteidigern Alexander Pallestrang und Brian Connelly und schob einen Querpass unbedrängt ins Tor. In der Folge verwalteten die sehr kompakt stehenden Villacher den Vorsprung und den bunt zusam- mengewürfelten Sturmreihen der Salzburger fiel nicht wirklich etwas Produktives ein. So plätscherte die Partie 40 Minuten dahin und nicht wenige der Besucher fragten sich auch angesichts von nur 8 Strafminuten insgesamt, ob sie wirklich bei einer Play-off-Partie zwischen Salzburg und dem Villacher SV anwesend waren.
Das änderte sich in Minute 45 schlagartig: Ben Walter mit Traumpass auf John Hughes und der nagelte den Puck in die Kreuzecke zum 1:1. Jetzt war Salzburg hellwach und nacheinander hatten Heinrich (51.) und Hughes (53.) die Entscheidung am Schläger. Salzburg war agi- ler und geistig frischer und es war nur eine Frage der Zeit, bis das Tor fiel: In Minute 65 nahm sich Trattnig ein Herz und zog von der blauen Line ab. „Wir schießen eh viel zu wenig“, meinte Trattnig nachher schmunzelnd.
Semifinale: RB Salzburg – VSV 2:1 n. V. (0:1, 0:0, 1:0/1:0) Tore: Hughes (46.), Trattnig (65.) bzw. Hunter (5.). Volksgarten 3200, Berneker, Stolc. Strafminuten: 4:4. Znaim – Linz 3:4 (0:1, 1:1, 2:2).